Linz: Aktivisten klebten sich mit Forderung "Tempo 100" auf Straße fest
Vier Personen haben sich Freitagfrüh in Linz auf einem Zebrastreifen auf der Waldeggstraße nahe des Wissensturms auf einem Zebrastreifen festgeklebt. Das löste einen Stau auf der Einzugsstraße aus. Aktivistinnen und Aktivisten fordern Tempo 100 auf der Autobahn und das Ende neuer Öl- und Gasbohrungen. Unterstützt werden sie von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, so die Vertreter der "Letzten Generation" in einer Presseaussendung.
Rückstau bildete sich
Laut Polizei wurde diese um 8.03 Uhr alarmiert. Beamten befreiten die vier Personen mit Lösungsmitteln vom Asphalt. Um 8.27 Uhr sei die Fahrbahn wieder frei gewesen, wobei sich bereits ein erheblicher Rückstau gebildete hatte. Acht Streifen waren im Einsatz.
Oberösterreichische Wissenschafter und Wissenschafterinnen unterstützen die "Letzte Generation". Die Dringlichkeit der Klimakrise erfordere viel wichtigere Debatten als jene, ob die Protestformen gerechtfertigt sind. "Die öffentliche Sicherheit wird nicht durch Proteste bedroht, sondern durch das Versagen der Politik im Klimaschutz", sagte Mirko Javurek von Scientist für Future OÖ.
"Wir brauchen weniger Verkehr"
Aktivistin Jelena Saf berichtete, sie habe lang an der Waldeggstraße gewohnt. "Der Lärm war nicht auszuhalten, und die Luft war so schlecht, dass ich ständig krank war. Erst seit ich dort ausgezogen bin, geht es mir gesundheitlich wieder besser. Niemand sollte gezwungen sein, Autoabgase einzuatmen - wir brauchen weniger, nicht mehr Verkehr auf unseren Straßen", so die 24-Jährige. Der 17-jährige Schüler Thomas Öllinger hatte sich ebenfalls festgeklebt und kritisiert die Pläne für neue Gasbohrungen in Molln scharf: "Wie kann eine Regierung den Ausstieg aus fossiler Energie ernst meinen, wenn sie gleichzeitig zulässt, dass hier in Oberösterreich nach neuem fossilem Gas gebohrt wird?"