NÖ: Verschuldete kontaktieren früher Schuldnerberatung
Von Kristina Leitner
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und der Geschäftsführer der Schuldnerberatung, Michael Lackenberger, präsentierten die Halbjahresbilanz der Schuldnerberatung Niederösterreich.
Was auffällt: Im ersten Halbjahr 2022 haben mehr Menschen in Niederösterreich das erste Mal Kontakt zur Schuldnerberatung aufgenommen als im selben Zeitraum im Vorjahr. Bisher waren es mit 1.289 telefonischen Erstkontakten um 100 mehr. Gleichzeitig bleibt die Zahl der darauf folgenden Beratungsgespräche auf einem ähnlichen Niveau wie in den letzten Jahren.
Die Schuldnerberatung sieht darin ein Indiz, dass die Menschen sich jetzt früher Hilfe suchen und nicht erst, wenn die Lage dramatisch wird. Dadurch reicht oftmals das erste telefonische Gespräch aus.
Auch Christiane Teschl-Hofmeister ermutigt die Menschen dazu: „Je früher die Ratschläge und Hilfestellungen angenommen werden, desto besser.“
Ursachen für Schulden
Die Hauptursache für eine Verschuldung ist laut Schuldnerberatung Arbeitslosigkeit oder Einkommensverschlechterung (44,38 Prozent). Danach kommen Konsumverhalten und Trennung mit je 23,25 Prozent. Rund 60 Prozent der Hilfesuchenden waren männlich.
Die Personen, die sich im ersten Halbjahr 2022 gemeldet haben, waren im Schnitt mit rund 86.570 Euro verschuldet. Das ist höher als der Schnitt in den beiden vergangenen Jahren. Der Wert liegt aber deutlich unter dem Vor-Corona-Wert von 2019, wo die Beratenen im Schnitt mit rund 120.960 Euro verschuldet waren.
Betroffene finden Informationen zur Schuldnerberatung unter www.sbnoe.at.