Chronik/Niederösterreich

Umfahrung Wieselburg: Laboranalysen sollen Brückeneinsturz klären

Bei der Klärung der Ursache des mysteriösen Brückeneinsturzes auf der Umfahrungsstrecke der Erlauftalbundesstraße im Bereich Wieselburg wird es keine Schnellschüsse geben. Aufwändige Kontrollberechnungen und Laboruntersuchungen extern engagierter Experten sind notwendig, um für den Bauherrn – das Land Niederösterreich – und die Öffentlichkeit Licht ins Dunkel zu bringen.

„Wir müssen froh sein, solche Fachleute so rasch für die Untersuchungskommission bekommen zu haben“, sagt Helmut Postl, der Chef der Brückenbauabteilung des Landes. Seit Sonntagnachmittag geht es in der Stabsstelle der nö. Brückenmeistereien rund. Noch am Sonntag seien nach dem Einsturz der 25 Meter langen Brücke am Beginn der 8,1 Kilometer langen B25-Umfahrung Wieselburg Ingenieure ausgefahren. Sie überprüften die anderen 16 Brücken auf der Neubaustrecke, berichtet der Brückenbau-Hofrat. Augenscheinliche Fehler oder Risse hätten sie nicht entdeckt, versichert er.

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Eine zweite mit der eingebrochenen Brücke baugleiche Querung wurde für den Baustellenverkehr gesperrt. Sie wird von der Kommission ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Aus gegebenem Anlass werde aber sicherheitshalber auch bei den anderen Brücken im Landesstraßennetz Nachschau gehalten, erzählt Postl. „Ich bin mir sicher, dass man mit gutem Gewissen überall drüber und unter durch kann“, sagt er.

Analysen

Bevor Bagger den Trümmerhaufen der Bröselbrücke aufräumen, müssen Betonproben und Teile des verwendeten Bewehrungseisens gesichert werden, damit sie in den Labors unabhängiger Anstalten analysiert und auf ihre Qualität überprüft werden können, beschreibt Postl die Arbeit der Kommission, die von Experten der TU Wien geleitet wird.

Die im Auftrag des NÖ Straßendienstes von Zivilingenieuren geplante Rahmenbrücke mit zwei Widerlagern, dem fix verbundenen Tragwerk aus Stahlbeton, einer Überschüttung und der darauf aufgebrachten Fahrbahn werde so sehr häufig gebaut, versichert Postl, für den der Einsturz weiterhin unerklärlich ist. Wolfgang Atzenhofer