Chronik/Niederösterreich

Starke Nachfrage nach Skisport im schwierigen Corona-Winter

Man könnte sagen, der Aufwand hat sich bezahlt gemacht – zumindest für die Wintersportler. Der niederösterreichische Weg, trotz der Corona-Pandemie am Skibetrieb festzuhalten, ist für das Land und seine Bergbahnen nicht ins Auge gegangen. Nachdem am Sonntag in den Wintersportzentren Annaberg, Mönichkirchen-Mariensee sowie St. Corona am Wechsel die Lifte nach der krisengebeutelten Saison abgeschaltet wurden, fällt die Bilanz durchaus passabel aus. Angesichts der Einschränkungen, wie der Kontingentierung auf die Hälfte des Normalbetriebs, ist das Ergebnis weit besser als befürchtet. „Alle Partner in den Skigebieten haben sich sehr bemüht, den Gästen ein sicheres Skivergnügen zu bieten, immer wieder Konzepte angepasst und verbessert“, sagt Tourismus-Landesrat Jochen Danninger. Dieser Plan sei auch aufgegangen.

Online-Ticketing war Erfolgsgarant

In Mönichkirchen wurden im Vergleich zu den vergangenen drei Wintern mit 77.236 Gästen zwar um 19 Prozent weniger Besucher gezählt, der Nettoerlös ist aber beinahe gleich geblieben. Ähnlich verhält es sich in Annaberg. Dort kam man heuer auf 57.079 Besucher. Mit 93.999 waren es in den Vorjahren durchschnittlich um 39 Prozent mehr. Der Nettoerlös sank in dieser Saison aber weit geringer um 16 Prozent.

Das liegt in erster Linie am erfolgreichen Konzept des Online-Ticketing, durch das mehr Stunden- und Halbtageskarten verkauft wurden und damit weniger Gäste mehr Umsatz brachten. „Unter dem Strich fällt das betriebswirtschaftliche Ergebnis aber sehr bescheiden aus. Der Aufwand und die Kosten durch zusätzliches Personal und Sicherheitsmaßnahmen bedingt durch Corona sind enorm gestiegen“, sagt der Geschäftsführer der nö. Bergbahnen Markus Redl.

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Dass ausgerechnet ein Ort namens St. Corona am Wechsel der große Gewinner des Corona-Jahres ist, hat man sich so auch nicht träumen lassen. Der neue Schlepplift für die Mountainbiker hat auch den Skibetrieb beflügelt. Durch einen Drei-Schicht-Betrieb (Vormittag, Nachmittag, Flutlicht) konnten die durchschnittlich 25.000 Gäste der vergangenen Jahre auf 55.000 Besucher verdoppelt werden. „Wir haben vor der Saison in moderne Eintrittssysteme investiert, das ist uns sehr zugute gekommen. Denn so konnten wir drei Schichten fahren und so die Zahl der gleichzeitig anwesenden Gäste trotzdem gering halten", sagt der Geschäftsführer der Erlebnisarena St. Corona, Karl Morgenbesser.

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Dieses Beispiel zeige am besten, wie groß das Bedürfnis nach Freizeitsport mit Kindern war. „Ich höre viele Komplimente für diese Arbeit. Man hat wirklich das Beste aus einer sehr schwierigen Situation gemacht. Das gibt uns Zuversicht für die kommende Sommersaison“, sagt Danninger.