Schrankenlose Südstrecke für Sicherheit und Schnelligkeit
Von Markus Foschum
489 Millionen Euro werden in die Pottendorfer Linie investiert. Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt stellt eine wichtige Erweiterung der Kapazität auf der Südstrecke und eine Entlastung der Südbahn dar. Ab Ende 2023 soll der Ausbau schlagend werden und sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für Tausende Pendler zwischen Wien und Wiener Neustadt eine schnelle Verbindung darstellen.
Parallel zu den Arbeiten im unmittelbaren Gleisbereich erfolgt auch eine Reihe von Straßenbaumaßnahmen. Zur Erhöhung der Sicherheit werden vor allem sämtliche Eisenbahnkreuzungen durch Unter- oder Überführungen ersetzt. Eine solche konnte nun in Ebreichsdorf nach einjähriger Bauzeit von Hubert Hager, Geschäftsbereichsleiter Neu- und Ausbau ÖBB-Infrastruktur AG, Nationalrätin Carmen Jeitler-Cincelli (ÖVP), dem stellvertretenden Leiter des NÖ-Straßendienstes Rainer Irschik und Bürgermeister Wolfgang Kocevar (SPÖ) offiziell für den Verkehr freigegeben werden. Die Errichtungskosten von rund 1,6 Millionen Euro werden von den ÖBB getragen.
Gesamtausbau
In einem Bereich, wo täglich rund 10.700 Fahrzeuge unterwegs sind, querte die B60 die Pottendorfer Linie bisher mittels beschrankter Eisenbahnkreuzung. Die neue Unterführung stellt eine erhebliche Verbesserung dar. Der damit verbundene Geh- und Radweg wird Ende Mai 2021 in Betrieb genommen.
Aber nicht nur an der Pottendorfer Linie wird gearbeitet. Das gesamte Projekt Südstrecke umfasst außerdem den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. 5.000 Menschen arbeiten daran. Nach Fertigstellung dauert die Fahrt von Wien nach Klagenfurt zwei Stunden 40 Minuten und von Graz nach Klagenfurt 45 Minuten.