Rezepte aus dem ganzen Land: Brot bringt Geborgenheit
Von Teresa Sturm
Als Elisabeth Ruckser damit begann, ihr Buch „Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“ zu schreiben, konnte sie noch nicht wissen, welchen Aufwind das Brotbacken in Zeiten der Corona-Krise bekommen würde.
Nun ist das Buch „durch Zufall“ gerade jetzt im Löwenzahn Verlag erschienen, erzählt die Autorin. „Schon als ich das erste Buch vor sieben Jahren begonnen habe zu schreiben, habe ich gemerkt, dass das Thema in der Luft liegt. Es ist ein warmes Gefühl von Geborgenheit, wenn der Geruch von Brot durch das Haus zieht“, erklärt sie sich den derzeitigen Trend zum selber Backen. Ruckser glaubt auch, dass viele das Kochen und Backen mit der Küche der Oma verbinden und es daher positiv besetzt ist. „Da ist immer etwas Gutes rausgekommen“, sagt die Autorin. Danach würden sich viele sehnen.
Bestes Rezept
Das neue Werk der Waldviertlerin sollte aber mehr als eine Rezeptesammlung sein. Dafür besuchte sie neun unterschiedliche bäuerliche Betriebe und Projekte in allen Bundesländern. Ruckser wollte nicht nur die besten Brotrezepte sammeln, sondern auch herausfinden wie Bäuerinnen heutzutage backen.
Das Konzept war, keine Profibäckerinnen zu besuchen, sondern eine Vielfalt an Rezepten zu finden. „Das Schicksal hat mich da wirklich an ganz tolle Orte gebracht. Das ist jetzt mein 15. Buch und wirklich ein Herzensprojekt. Darin habe ich so viel realisiert, was mir und meiner Philosophie entspricht“, sagt Ruckser begeistert.
Da ist die eine Bäckerin, die komplett laktosefrei bäckt, die anderen, die ein Gemeinschaftsbackprojekt in Oberösterreich gestartet haben. Eine weitere Protagonistin aus dem Buch führt eine Pension und macht das Brot und die Weckerl für die Gäste immer frisch.
Ruckser hat als Journalistin in den vergangenen Jahren viel zum Thema Lebensmittel geschrieben. Zudem hat sie Bio-Märkte, Vorträge und Veranstaltungen organisiert. 2016 gründete sie das Projekt „Erste Waldviertler Bio-Backschule“. Sie gibt in den Räumlichkeiten des Bürgerspitals Drosendorf an der Thaya mittlerweile seit einigen Jahren Kurse. Momentan pausieren diese jedoch Corona-bedingt.
„Ich möchte aber, sobald es möglich ist, wieder starten. Das ist so ein super Austausch. Am Schluss nach dem Kurs, wenn alle müde und glücklich in einer Wolke voll duftendem Gebäck stehen, das ist immer ein schöner Moment.“
Als Tipp für Brotback-Anfänger sagt Ruckser, dass man sich einfach drüber trauen solle: „Man darf sich nicht entmutigen lassen.“