NÖ: Schnellteststraße für Arbeitende nimmt Betrieb auf
Mund-Nasen-Schutz aufesetzen, Fiebermessen, Hände desinfizieren - schon beim Eingang zur Teststraße in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) wird so für Sicherheit gesorgt. Bei der anschließenden Anmeldung bekommt man ein Nummernlos, gleich geht es weiter zur Teststraße. Sechs an der Zahl sind es.
"Pro Straße und pro Stunde schaffen wir 30 Schnelltests, also gesamt 150 pro Stunde und 1.000 pro Tag", erklärt Peter Acs vom Arbeits- und Sozialmedizinischen Zentrum Mödling (AMZ), das die Tests im Auftrag der AKNÖ und WKNÖ organisiert. Am Freitag hat die Teststation ihren Betrieb aufgenommen, über die 400 Anmeldungen am ersten Tag zeigte man sich erfreut.
Teststraße und mobile Teams
Rachen oder Nase, das kann man sich beim Schnelltest aussuchen. Danach geht es in einen großräumigen Wartebereich, 15 Minuten bis zum Ergebnis. Blinkt die eigene Nummer grün, darf man durch den Hinterausgang schon wieder gehen. In der Warteschlange standen vor allem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von kleineren Betrieben. Für die nächste Woche erwartet man, dass die Tests auch in größeren Betrieben starten. Dort sollen mobile Teams eingesetzt werden.
Sollte jemand positiv getestet werden, wird man persönlich informiert und der Behördenweg eingeleitet. Für die anderen vor Ort besteht laut AMZ kein Risiko, durch den Abstand und die Maske sei man ausreichend geschützt.
Martin ist Elektriker, er unternimmt also viele Hausbesuche, Mund-Nasen-Schutz trägt er dabei immer. Freitagmorgen steht er in der Schlange zur Teststraße - mit Abstand zu den anderen Wartenden. "Naja, ich möchte einfach wissen, ob ich es habe oder nicht. Anzeichen hätte ich jetzt keine, aber sicher sein, kann ich mir nicht. Nach einem Test fühlt man sich dann schon sicherer", erzählt er, während er wartet, dass die nächste Teststraße frei wird. Viel Zeit zum Reden bleibt nicht, es geht alles sehr schnell.
"Bund soll Kosten übernehmen"
Auch die Tests müssen getestet werden - also wie man sie am sinnvollsten und sicher organisieren kann. Der Bezirk Mödling ist daher vorerst der einzige, in dem es die Schnelltests gibt. Mit den Erfahrungen von dort wollen die AKNÖ und die WKNÖ die Tests dann im ganzen Bundesland ausrollen.
Fünf Millionen Euro investieren AKNÖ und WKNÖ, um das System ins Rollen zu bringen. AKNÖ-Präsident Markus Wieser fordert im Anschluss eine Kostenübernahme durch die Bundesregierung. Momentan reicht das Geld für zwei Tests pro Arbeitenehmer und pro Unternehmer, sagt Wolfgang Ecker, Präsident der WKNÖ.
Anmelden sollen sich nicht die einzelnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Einzelanrufe könnten erheblichen organisatorischen Mehraufwand bringen. Die Betriebe sollen sich melden. Das geht unter der Nummer 0664/2678421 oder auch online unter www.amz.at/corona-schnelltests. Der Test ist freiwillig.