Chronik/Niederösterreich

Neue AHS für Wiener Umland kommt nach Baden

Kinder, die vor 50 Jahren ein Gymnasium besuchten, waren klar in der Minderheit, 85 Prozent der Schüler zog es in die Hauptschulen. Das hat sich mittlerweile massiv geändert. Heute sehen 40 Prozent ihre schulische Zukunft in einer AHS, in Ballungsräumen noch deutlich mehr. Was im Wiener Umland seit Jahren zu massiven Platzproblemen in den Gymnasien führte. Im Schulentwicklungsprogramm 2020 des Unterrichtsministeriums waren deshalb auch drei neue AHS im Wiener Umland enthalten. Gemeinden waren da aber noch keine genannt.

Seit Freitag steht der Standort für ein neues Gymnasium fest, nämlich Baden. Und nicht nur das. In den Badener Bildungscampus rund um die Pädagogische Hochschule werden bis 2030 insgesamt 100 Millionen Euro investiert.

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Bildungs-Hot-Spot

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bildungsminister Martin Polaschek, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras waren nach Baden gekommen, um das Projekt gemeinsam mit Stadtchef Stefan Szirucsek zu präsentieren. „Ein ganz großes Projekt in der Bildungslandschaft Niederösterreichs und Österreichs“; betonte Mikl-Leitner. Nicht nur die Stadt, sondern die ganze Region werde von der Entscheidung des Bildungsministeriums profitieren.

Polaschek sprach von einer „Investition in die Zukunft“. Insgesamt fließen bis 2030 in Österreich 1,4 Milliarden Euro in Schulen, 47 Projekte sind derzeit in Umsetzung begriffen. Teschl-Hofmeister sagte, dass „wir mit dem neuen AHS-Standort dem steigenden Bedarf an AHS-Plätzen im Wiener Umland nachkommen und Druckpunkte gezielt herausnehmen.“ Heuras sprach von einem „schönen Tag für die Bildung in Niederösterreich“ und „gut investiertes Geld.“

Das Projekt Bildungscampus wurde vor zwei Jahren präsentiert. Die Pädagogische Hochschule mit ihrer Praxis-Volksschule wurde bereits saniert und erweitert. Dazu sollen auf dem Campusgelände noch eine Mittelschule, eine allgemeine Sonderschule, eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLA) mit einer Handelsakademie (HAK) unter einem Dach und eine Mehrfachturnhalle Platz finden. Durch die Konzentration der Bildungsangebote sollen Synergien besser nutzbar sein.

Durch den Neubau der HLA und der HAK wird ein Grundstück frei, auf dem das neue Gymnasium, das dritte in der Stadt, entstehen soll. Im Frühjahr 2023 wird der Architekten-Wettbewerb gestartet. Bis zum Schuljahr 2029/30 soll die neue AHS dann fertig sein.

„Baden wird damit zu einem einzigartigen Bildungszentrum, das alle Bildungsangebote – bis hin zu einer universitären Einrichtung umfasst“, sagt Bürgermeister Szirucsek. Bereits jetzt ist die Stadt ein Bildungs-Hot-Spot, rund 6.500 Kinder und Jugendliche besuchen eine von insgesamt 15 Schulen. Darüber hinaus erhalten rund 4.000 Studentinnen und Studenten ihre Hochschulausbildung an der Pädagogische Hochschule.