Nacht in Felswand: Bergsteiger am Schneeberg von Gewitter überrascht
Von Patrick Wammerl
Eine 26-jährige und ein 30-jähriger Slowake sind in der Nacht auf Mittwoch am Schneeberg in Bergnot geraten. Sie wurden in der Nacht von einem Gewitter überrascht und konnten wegen der Gefahr von den Einsatzkräften zunächst nicht geborgen werden.
Die beiden Alpinisten wollten am Dienstag gegen 10.00 Uhr über die Stadelwand und den Richterweg sowie den Stadelwandgrat den Schneeberg besteigen. Sie starteten ihre Tour von Hirschwang an der Rax und verloren am Abend gegen 21.00 Uhr die Orientierung, nachdem sie von der Route abgekommen waren. Da es bereits dunkel wurde, beschloss das Duo im Freien in der Kletterroute zu übernachten.
Ab Mitternacht ging über der Region ein heftiges Gewitter nieder. Aus Sorge vor einem Blitzschlag verständigte das Paar gegen 0.20 Uhr über den Notruf die Bergrettung. Ihr genauer Standort war nicht bekannt. Aufgrund des heftigen Gewitters war eine nächtliche Rettungsaktion jedoch unmöglich.
Riskante Bergung am Seil
In den frühen Morgenstunden gegen 04.15 Uhr Früh begann die Besatzung des Hubschraubers der Flugpolizei mit der Suche nach dem Duo. Erst kurz nach 7 Uhr konnten die Bergsteiger in der Stadelwand vom Helikopter aus lokalisiert werden. Aufgrund des starken Windes konnte der Polizeihubschrauber jedoch keine Taubergung durchführen.
Zwölf Mitglieder der Bergrettung und fünf Alpinpolizisten machten sich mit Geländefahrzeugen und schließlich zu Fuß auf den Weg zu den in Bergnot geratenen Personen. Gegen 09.15 Uhr versuchte die Besatzung des Hubschraubers der Flugpolizei nochmals eine Taubergung und setzte den Flugretter bei den beiden Bergsteigern ab. Unter schwierigen Bedingungen konnten die beiden unverletzten Bergsteiger am Seil ausgeflogen werden.