Nach Horrorunfall: Das neue Projekt für Magdi
Zu Weihnachten 2016 erlaubte der Primar des Reha-Zentrums an der Uni-Klinik Salzburg der Familie Gallhuber ein kleines Stück Normalität. Vater Georg durfte am Heiligen Abend ausnahmsweise bei seiner Frau Margit und bei Tochter Magdalena, „Magdi“, im Krankenzimmer nächtigen. Einen kleinen Christbaum gab es auch. Die erste gemeinsame Nacht der Familie seit dem schweren Unfall der damals 17-jährigen Magdi am 15. Juni dieses Jahres „werde ich nie vergessen“, sagt Georg Gallhuber.
Bei einem Radausflug in Sichtweite des Elternhauses in St. Georgen/Ybbsfelde (Bezirk Amstetten) war Magdi in einem unachtsamen Moment mit einem Auto kollidiert. Die Folgen waren verheerend. Die lebensfrohe HLW-Schülerin, die gerne bei Feuerwehrfesten oder bei Wirten mit anpackte und sich schon auf ihr Praktikum am Klopeinersee freute, wurde binnen Sekunden brutal in ein anderes Leben katapultiert. Beim Unfall erlitt Magdi ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und reihenweise Brüche. Ein monatelanger Aufenthalt in der Intensivstation des Uni-Klinikums in St. Pölten, wo auch noch zwei Schlaganfälle dazukamen, folgte. Das Bangen der Familie und Freunde um das Leben der Jugendlichen schien endlos. So wie die folgenden Monate im Wachkoma.
Erstes Blinzeln
Insgesamt eineinhalb Jahre verbrachte Magdi, immer von Mutter Margit begleitet, in Reha-Kliniken und speziellen Betreuungszentren, wie dem Hilde Umdasch Haus in Amstetten. Schon das erste Blinzeln, um den Eltern zu zeigen, dass sie sie hört und versteht, hatte bei diesen Glücksgefühle ausgelöst. „Als sie nach rund eineinhalb Jahren mit der rechten Hand ihren Namen kritzelte, war das der Wahnsinn“, erinnert sich Margit.
Der unbändige Wille des Mädchens, die Mühe der Eltern und zahlreiche Therapien zeigen Erfolge. Auf den Rollstuhl angewiesen, kann Magdi das Elektro-Gefährt mit der rechten Hand selbst steuern. Mit dieser Hand schafft sie es auch schon, den Computer zu bedienen und WhatsApp-Nachrichten an Freundinnen zu versenden.
Während der Woche besucht die 21-Jährige die Tagesbetreuung Assist in Amstetten. So kann die Mutter langsam ins Berufsleben zurückkehren. Seit einem Jahr lebt Magdi wieder daheim im Elternhaus, wo sie zu jeder Zeit betreut werden muss. Ihr Zimmer im Obergeschoß bleibt für sie aber unerreichbar. Stattdessen zog sie im Wohnzimmer ein. Das im Untergeschoß liegende Badezimmer ist für sie ebenfalls nicht nutzbar. Duschen ist deshalb zweimal in der Woche nur in einem auswärtigen, aber behindertengerechten Bad möglich.
Barrierefrei
Um barrierefreie Räume zu schaffen, müsste das in einen Hang gebaute Haus mit komplizierten Maßnahmen und vielen Kompromissen umgebaut werden, schildert das Ehepaar. Deshalb habe man den Entschluss gefasst, am mittlerweile gekauften Nachbargrund einen barrierefreien Zubau zu errichten.
„Ein Projekt, das wir alleine schwer schaffen. Deshalb sind wir natürlich über jegliche Unterstützung dankbar“, sagt Vater Georg. Vier ebenerdige Räume, die auch eine Küche und ein Zimmer für eine Betreuung vorsehen, sind geplant. Das Projekt hat sich in der Region herumgesprochen. Spontan hat schon die Installateurfirma „Hopferwieser + Steinmayr“ ihre Unterstützung zugesagt. Im Frühjahr geht es los. Spenden, vergünstigte Bauleistungen und helfende Hände sind jetzt gefragt.
Die nächste Riesenherausforderung. Prognosen vieler Ärzte über Magdis Entwicklungschancen konnte die zusammengeschweißte Familie bereits übertreffen. Ihr Tipp für andere, die das Schicksal hart trifft? „Nicht aufhören aktiv zu sein, niemals aufgeben“, rät Mutter Margit.
Spendenkonto
Margit Gallhuber Ing. Georg
Gallhuber
IBAN AT49 2020 2015 1003 7888
BIC SPAMAT21XXX
Sparkasse Amstetten
Kontakt: margitgallhuber@gmx.at