Mountainbike-Netz auf neuen Wegen
Von Markus Foschum
Für seine Anregung, Mountainbikern neben den ausgewiesenen Routen auch andere, derzeit verbotene Waldwege zu öffnen, gab es für Jochen Danninger heftige Kritik aus den eigenen ÖVP-Reihen. In einem Arbeitsgespräch mit Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Schmuckenschlager konnte sich der Tourismus- und Sportlandesrat nun auf eine weitere gemeinsame Vorgehensweise einigen.
„Fest steht, der Mountainbike-Boom stellt die Naturräume in Niederösterreich und hier vor allem die Wälder vor große Herausforderungen. Fest steht auch: Wer sich heute in Wien oder Niederösterreich ein Mountainbike oftmals um mehrere Tausend Euro gekauft hat, wird es auch nutzen. In diesem Spannungsfeld braucht es aus unserer Sicht eine bessere Lenkung der Besucherströme im Wald“, betont Landesrat Danninger.
In NÖ steht zwar ein rund 5.000 Kilometer langes Mountainbike-Netz zur Verfügung, das entspricht in etwa der Entfernung von St. Pölten bis zum Nordpol. Um Konflikte zwischen den Waldnutzern aber möglichst auszuschließen, einigten sich Danninger und Schmuckenschlager auf eine strukturierte Weiterentwicklung.
Schmuckenschlager betont: „Bei allem Verständnis für den Wunsch nach mehr legal zu befahrenden Forststraßen für Mountainbiker: Für mich als Vertreter der Waldbesitzer steht außer Frage, dass es eine Weiterentwicklung des Wegenetzes auch künftig ausschließlich auf Basis von freiwilligen Einigungen mit den Grundbesitzern geben kann. Dazu braucht es klare Regelungen der Rechte, Pflichten und Haftungen sowie ein aufwandkonformes Entgelt für die Waldbauern.“
Neue Verbindungen
Konkret ist geplant, bestehende Mountainbike-Areale über Achsen auf Forststraßen miteinander zu verbinden. „Dazu laufen aktuell intensive Gespräche mit Waldbesitzern, um die Routen im Wienerwald mit den Strecken im Mostviertel zu verbinden, und diese wollen wir weiter lösungsorientiert vorantreiben“, sagt Danninger. Klar ist für beide: Ein dichteres Wegenetz kann es nur geben, wenn gleichzeitig strenge Regeln eingehalten werden. Das heißt auch, dass die Biker den Wald zeitig am Morgen und in der Abenddämmerung meiden sollten, um Wildtieren Ruhephasen zu ermöglichen.
„Wir können das Mountainbike-Netz nur im Miteinander mit den Waldbesitzern, Forstarbeitern, Waldbesuchern, Jägern und Bikern weiterentwickeln“, betont Danninger. Dieses erweiterte touristische Angebot könne dann auch zusätzliche Wertschöpfung in den Regionen schaffen.