Chronik/Niederösterreich

Bluttat im Weinviertel: 80-Jähriger tötete seine Frau und sich selbst

In Groß-Enzersdorf im Bezirk Gänserndorf ist es Montagvormittag zu einer Bluttat gekommen. Ein 80-jähriger Mann hat gegen 11 Uhr via Notruf bei der Polizei bekannt gegeben, in einem Einfamilienhaus seine Frau getötet zu haben. Anschließend kündigte er bei dem Telefonat seinen Suizid an und beendete das Gespräch.

Polizeieinheiten und ein Verhandlungsteam der Cobra rückten sofort an die Einsatzadresse in Groß-Enzersdorf aus. Laut ersten Meldungen der Polizei kam sowohl für die Pensionistin als auch den 80-jährigen Ehemann jede Hilfe zu spät. Den Spuren nach zu schließen hat der Mann seine Ankündigung wahr gemacht. Mord- und Tatort-Ermittler des nö. Landeskriminalamtes haben die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.

Als Motiv gilt eine schwere Erkrankung des 80-Jährigen.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen können auch Femizide sein. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555 Männernotruf: (Mo – So, 0 – 24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.