Chronik/Niederösterreich/Krems

Hotelprojekt vom Tisch: Kein Hausabriss in Kremser Innenstadt

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In den letzten Jahren herrschte immer wieder Aufregung um das Gebäude in der Oberen Landstraße 13 und 15, beziehungsweise in der Sparkassengasse 1 und 3 sowie der Spitalgasse in der Kremser Innenstadt. Bis 2019 war hier neben einer bis heute bestehenden Supermarktfiliale im Erdgeschoss auch noch die Drogeriekette Müller untergebracht. Deren Abwanderung in ein Einkaufszentrum sorgte für Diskussionen rund um das angebliche Aussterben der Innenstadt.

Doch kein Abriss

Nach Plänen der SK Immobilien GesmbH, einer Tochterfirma der Kremser Bank, hätte das Gebäude nun komplett abgerissen werden sollen. Dort hätte ein Hotel mit mehr als 110 Zimmern sowie einer Tiefgarage und Wohnungen entstehen sollen - nicht nur zum Ärger von Klimaaktivsten, sondern auch der darin lebenden Mieterinnen und Mieter.

Laut Gesetz hätte für die Kündigung der laufenden Mietverträge "öffentliches Interesse" an dem neuen Projekt bestehen müssen. Ob dieses besteht, entscheidet die Stadt Krems als zuständige Bezirksverwaltungsbehörde. Die Beurteilung der Sachlage überließ das zuständige Magistrat einem Raumplaner. 

Kein öffentliches Interesse

Anders als von der Immobilien GesmbH vermutet, attestierte das Gutachten dem Projekt kein öffentliches Interesse, dass den Schutz der bisherigen Mieter aushebeln würde. „Das Hotelprojekt zur Attraktivierung und Belebung der Innenstadt wird von uns definitiv nicht mehr weiterverfolgt“, bestätigte Christian Hager, Direktor der Kremser Bank, eine Berichterstattung in den Niederösterreichischen Nachrichten

Seitens der Stadt Krems wollte man das noch laufende Verfahren nicht kommentieren. Generell sei bisher kein negativer Interessensbescheid ausgestellt worden, es sei mit Grundlage des Gutachtens aber bald damit zu rechnen. Einspruch wolle man seitens der SK Immobilien GmbH nicht erheben.

Positiver Tourismuseffekt änderte nichts daran

Der Magistrat betonte außerdem, dass im Gutachten ausschließlich das öffentliche Interesse in Relation zu den Individualinteressen der Mieter beurteilte wurde. "Nachhaltige Tourismusentwicklung" stünde daher nicht positiv zu Buche. „Wir finden es sehr schade, dass die überaus positiven Argumente für das Projekt – nicht zuletzt wegen des Fehlens eines örtlichen Raumordungsprogrammes – keine entsprechende Berücksichtigung gefunden haben, obwohl die Stadtführung dem Projekt stets sehr positiv gegenüberstand“, zeigte sich Hager weiter enttäuscht.

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