Chronik/Niederösterreich

Immer mehr Hacker-Angriffe: Land NÖ und Polizei setzen auf Prävention

Der Mitarbeiter der Kärntner Landesverwaltung befand sich im Homeoffice, als er im April eine E-Mail öffnete. Ein paar Klicks später war es schon zu spät. Der Mann war Opfer eines Hackerangriffs geworden, und mit ihm die gesamte Landesregierung. Der Tätergruppe gelang es ins IT-System einzudringen, insgesamt konnten die Unbekannten 250 Gigabyte an Daten auslesen.

Es ist nur einer von vielen Fällen, der derzeit das Innenministerium in Sachen Cyberkriminalität beschäftigt. In keinem anderen Deliktbereich steigt die Zahl der Anzeigen so rasant an, im Vorjahr wurde österreichweit ein Plus von mehr als 28 Prozent verzeichnet. Niederösterreich bildet da keine Ausnahme. Mit rund 6.500 Anzeigen beträgt die Steigerung etwa 25 Prozent.

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Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) will den Hackern nun den Kampf ansagen. Zum einen sollen die eigenen Fachbereiche personell aufgestockt werden, zum anderen ist man auf der Suche nach Kooperationen. Fündig wurde Karner nun im Haus der Digitalisierung, das derzeit in Tulln an der Donau um 33,5 Millionen Euro errichtet wird. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2023 geplant. Ziel des Projektes: Klein- und Mittelbetriebe sollen in Sachen Digitalisierung beraten und unterstützt werden.

"Wertvolle Tipps"

Mit dem Haus der Digitalisierung soll im Jänner eine "IT Awareness Tour" gestartet werden. Zielgruppen sind Schüler, Bezirks- und Stadtverwaltungen und Unternehmen. Zudem werden Video-Expertentipps ausgearbeitet und eine Sommerschule für Kinder gestartet.

"Durch verschiedene Formate zur Information wollen wir Unternehmer so abholen, dass sie keine Zeit verlieren und trotzdem wertvolle Tipps erhalten", sagte Karner. Landesrat Jochen Danninger (ebenfalls ÖVP) betonte einmal mehr, dass "die digitale Transformation der heimischen Wirtschaft der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg von morgen ist".