Chronik/Niederösterreich

Hochwasser-Schutz bewahrt Gemeinde vor nassen Füßen

Wer in der Region schon einige Zeit wohnt, kann sich noch gut an die Sturzfluten von 1997 oder 2002 erinnern. Damals überfluteten die Hochwässer Hunderte Gebäude im Piestingtal und richteten einen Millionenschaden an. Besonders betroffen war die Gemeinde Waldegg mit dem Ortsteil Peisching.

Die Bevölkerung und die regionale Politik ließen nicht locker, bis die Verantwortlichen in Land und Bund dem dringend benötigten Hochwasserschutz-Projekt zustimmten. Für 10,7 Millionen Euro wurde in den vergangenen drei Jahren in Waldegg kein Stein auf dem anderen gelassen und dem Piesting-Fluss ein neues Korsett verpasst. Ziel des Schutzprojektes ist eine möglichst schadlose Abfuhr eines 100-jährlichen Hochwassers. „Der Schutz unserer Regionen vor den Gefahren durch Hochwasser hat für mich höchste Priorität. Wir arbeiten Hand in Hand mit den Ländern und den Gemeinden sehr gut zusammen und können so für unsere Bevölkerung viel an Sicherheit schaffen“, sagte Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) anlässlich der Eröffnung des Projekts am Dienstag.

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Durch die Umbauten sind in Zukunft 67 Gebäude und gut 160 Bewohner vor den Wassermassen geschützt. Berechnungen der Techniker zufolge, soll im Fall eines 100-jährigen Hochwassers ein prognostizierter Gesamtschaden von rund 16 Millionen Euro verhindert werden.

Der Piesting wurde durch Aufweitungen und Retentionsbecken Platz zum Entfalten gegeben. Der Naturschutz war bei dem Projekt ein großes Thema, so wurden die Retentionsbecken wieder bepflanzt und Biotope für die Tierwelt geschaffen, erklärt Ex-Bürgermeister Michael Zehetner, in dessen Amtszeit die Umsetzung fiel. In der Umsetzung des Projekts wurden auch die Wanderhindernisse für die Fische beseitigt.

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Wichtig war der Gemeinde, dass die Wertschöpfungskette in der Gemeinde bleibt. Das Material für den Zement wurde im Steinbruch in Dürnbach abgebaut und im Baumit-Werk in Wopfing zu Zement und anschließend im Mischwerk zu Beton verarbeitet.

Das Landwirtschaftsministerium übernahm mit 4,6 Millionen Euro nahezu die Hälfte der Kosten, der Rest erfolgte durch das Land NÖ, die Gemeinde sowie die ÖBB.