Güterzug am Semmering entgleist: Lange Sperre für Bergstrecke
Von Patrick Wammerl
Nach einem Unfall mit einem tschechischen Güterzug bei Breitenstein (Bezirk Neunkirchen) am Donnerstag ist die Semmering-Bahnstrecke seit Freitag wieder eingleisig befahrbar. Ein Wagen war gegen 10.30 Uhr entgleist, ein weiterer war mit einer Achse aus den Schienen gesprungen. Verletzt wurde niemand, zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag wurde ein Busverkehr als Ersatz eingerichtet. Kurz vor 0.30 Uhr wurde die Sperre aufgehoben, informierten die ÖBB.
Die Garnitur, die sich auf dem Weg von Italien in die Slowakei befand, hatte keine Fracht geladen. Die beiden betroffenen Wagen konnten mit Hilfe eines Oberbauwagens wieder ins Gleis gestellt werden und nach einer Kontrolle der Schieneninfrastruktur samt Überprüfung der Oberleitung wurde der Bahnbetrieb wieder freigegeben, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif mit. Fernverkehrsverbindungen können nun wieder über den Semmering geführt werden.
Ursache noch nicht bekannt
Die Lok mit den ersten beiden Wagen fuhr selbstständig weiter nach Ebenfurth. Mit Hilfszügen wurden die hinteren 13 Wagen nach Bruck an der Mur gebracht und die beiden entgleisten wurden in der Nacht nach Kledering in Schwechat transportiert. Die Ursache für den Unfall an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark sei nach wie vor Gegenstand von Erhebungen, teilte Seif mit.
Von Samstag bis zum 28. April wird die Semmering-Bergstrecke für Sanierungsmaßnahmen komplett gesperrt. Nach ÖBB-Angaben werden u. a. etwa zwölf Kilometer neue Gleise verlegt und 19 Weichen getauscht. Essenziell für die Sicherheit entlang der Verbindung sei auch die Erneuerung von Schutzverbauungen zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag. Die ÖBB bezifferten die Investitionen am Semmering in diesem Jahr in einer Aussendung mit rund 59 Millionen Euro.
Schienenersatzverkehr
Während der Dauer der Arbeiten werden im Fernverkehr zwischen Wiener Neustadt und Mürzzuschlag und im Nahverkehr zwischen Neunkirchen und Mürzzuschlag keine Züge fahren. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wird eingerichtet. Nachtzüge werden umgeleitet. Der Nahverkehr ist aufgrund der Arbeiten bereits seit 17. Februar im Schienenersatzverkehr unterwegs, die Sperre dauert bis 20. Mai.