Waldhäusl: "Ohne Ausgrenzung geht es bei ihm nicht“
Von Gilbert Weisbier
Im Gemeinderat von Pfaffenschlag, Bezirk Waidhofen/Thaya, begann 1990 der politische Aufstieg von Gottfried Waldhäusl ( FPÖ). Aus dem niederösterreichischem Bauernsohn wurde ein Landesrat, der auf seinem Weg an die politische Landesspitze in manches Fettnäpfchen trat.
Am 3. Oktober 1965 geboren, besuchte er die Landwirtschaftliche Fachschule in Edelhof und übernahm im Alter von 20 Jahren den elterlichen Betrieb. Bereits mit 25 trat Waldhäusl der FPÖ bei und wurde im selben Jahr in den Gemeinderat gewählt. „Da ist es anfangs wild zugegangen. Aber er hat immer eine Karriere angestrebt. Unser Dorf war ihm zu wenig. Und bei uns waren viele froh, als er weg war“, erinnert sich ein ÖVP-Mandatar.
Bald ging es steil bergauf. Je wichtiger seine Funktionen, desto mehr Aufregung verursachten seine oft deftigen Sager, die seinem Fortkommen aber nicht schadeten.
1994 wurde er FPÖ-Bezirksobmann, 1995 Obmann der freiheitlichen Bauernschaft in NÖ. 2011 kritisierte er während einer Sitzung – da war er bereits Landtagsabgeordneter, Fraktionsvorsitzender und Klubobmann der FPÖ – die Kürzung von Familienleistungen. Der ÖVP warf er vor: „Ja, da seid ihr euch einig, wenn es um die Schwuchteln geht, aber wenn es um Familien geht, da ist kein Geld vorhanden“.
Im Herbst 2014 sprach er sich bei einer Pressekonferenz gegen die Integration von Asylwerbern aus. Im selben Jahr erhielt er das große goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik verliehen. Im Jahr darauf machte er bei der Gemeinderatswahl in Waidhofen/Thaya die FPÖ zur zweitstärksten Fraktion und wurde zum Vizebürgermeister gewählt.
Nachdem Spitzenkandidat Udo Landbauer im März 2018 zurückgetreten war, wurde Waldhäusl Landesrat für Tierschutz, Gemeindeärzte, Asyl und Mindestsicherung. Im Juli forderte er im Rahmen der Debatte um das Schächten von Tieren, Juden zu registrieren, die koscheres Fleisch essen möchten.
Im September 2018 forderte Waldhäusl Unterkunftgeber auf, jede Abwesenheit von Asylwerbern, die drei Tage im Monat übersteige, zu melden.
Ausländer
„Bei Waldhäusl zieht sich durch, dass er bei jeder Gelegenheit das Ausländerthema ins Spiel bringt. Ohne Ausgrenzung geht es bei ihm nicht. Selbst bei den Wölfen, wo er sich für das Abschießen der ausländischen Tiere einsetzt. Als ob man die auseinander halten könnte“, erklärt Martin Litschauer, Grün-Mandatar in Waidhofen/Thaya.