Chronik/Niederösterreich

Gespann mit fünf Lipizzanern auf großer Tour von Wien nach Bayern

20 Pferdehufe, die im Rhythmus am Straßenbelag klappern, dazu eine historische Postkutsche, deren Passagiere die langsam vorbeiziehende Landschaft genießen. Ein auffälliges Pferdegespann mit fünf Lipizzanern durchquert dieser Tage am Weg nach Deutschland Nieder- und Oberösterreich. Das Ehepaar Andreas und Ute Matern ist in Tagesetappen von Wien zum heimatlichen Pferdehof in Heideck bei Nürnberg unterwegs.

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Nach einer Rundfahrt durch die Wiener Innenstadt – im Tross mit Fiakern – habe man die 550 Kilometer lange Fahrt nach Hause standesgemäß bei der Spanischen Hofreitschule gestartet, erzählt der passionierte Kutscher Andreas. Behände schirrt er seine Tiere am Reiterhof „Niedernhof“ bei Viehdorf im nö. Mostviertel ab. Hier werden die vier weißen Lipizzaner und der schwarze Glücksbringer nächtigen. Über 40 Kilometer hat die stattliche Formation an diesem Tag zurückgelegt. Am 12. Juni, nach 14-tägiger Reise, sollen die Lipizzaner dann daheim in Heideck wieder genüsslich grasen dürfen.

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Andreas und Ute haben sich dort mit ihren Kindern und den fünf prächtigen Vierbeinern ein kleines hobbymäßiges Pferderefugium geschaffen. Das Quintett wird geritten oder aber bei festlichen Anlässen vor eine passende Kutsche gespannt. Passend zur heurigen Tour, die an historische Postkutschenreisen erinnert, sei man mit einer französischen „Omnibus-Kutsche“ unterwegs, schildert Andreas.

Urlaubsfahrt

Die Reise sei als Urlaubsfahrt angelegt, die Chance mit sechs km/h Reisetempo durch wunderschöne Landschaften zu ziehen, sei einzigartig, empfindet der Pferdefreund.

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Dem Wohl der edlen Rösser gilt ein Hauptaugenmerk der Reise. „Wir versuchen, wo es geht, Asphaltstecken mit Feldwegen zu tauschen“, sagt Matern. Genauso vermeide er den Stress im Morgen- und Abendverkehr. Wobei das Gespann, das Matern in Slowenien gekauft hat, bereits viel Reiseerfahrung hat. Vor Corona unternahmen die bayrischen Pferdefreunde Touren durch Slowenien und besuchten auch Lipica. 2.500 Kilometer hat das Gespann bereits am imaginären Tacho. Für Matern ein Beweis, wie leistungsfähig Pferde sind, „wenn man sie gut behandelt“.