Feuerwehren sammeln Einsatzgeräte für Kameraden im Krieg
Von Raketen und Bomben in Brand geschossene Hochhäuser, viele eingeschlossene oder verschüttete Verletzte und Tote in den zerfetzten Ruinen. Die unvorstellbaren Anforderungen an die Feuerwehren in den vom Krieg betroffenen ukrainischen Städten fordern die Menschen und das Material. Auf ein Hilfeersuchen um nahezu alle gängigen Einsatz-, Lösch- und Bergegeräte der ukrainischen Feuerwehren reagieren, so wie auch in anderen Bundesländern, zahlreiche niederösterreichische Feuerwehren.
Aufruf
Die Feuerwehr Amstetten hat auf den Aufruf des NÖ Landesfeuerwehrkommandos reagiert und sammelt derzeit Feuerwehr-Ausrüstung aus der Region, um die ukrainischen Kameraden zu unterstützen. „Mehrere Feuerwehren haben bewährte Ausrüstungsgegenstände wie Leitern, Helme, Overalls, Schläuche oder Stiefel zur Verfügung gestellt. Das Material ist in Top-Zustand, wurde aber teilweise durch moderneres ersetzt bzw. musste aufgrund von Richtlinien ausgeschieden werden.
In der Ukraine wird man diese Lieferung aber gut brauchen können“, sind sich Amstettens Feuerwehr-Kommandant Andreas Dattinger und Amstettens Abschnittskommandant-Stv. Christoph Stockinger, dessen FF Edla-Boxhofen sich ebenfalls beteiligt, sicher. Erschüttert zeigt man sich, wie beherzt ukrainische Feuerwehrleute die von den Russen verursachten Brände nach Bombenangriffen löschen.
Die Sammelaktion wird mit anderen Feuerwehrverbänden organisiert. Die Gerätschaften und Paletten werden von der FF Amstetten nach Krems gebracht und von dort mit den gesammelten Geräten und Fahrzeugen aus Böblingen (Baden-Württemberg) und Krems gemeinsam zur polnischen Partnerfeuerwehr Rzeszow transportiert. Von dort aus geht es in die nahe gelegene ukrainische Grenzstadt Lemberg, berichtet Stadtfeuerwehrkommandant Dattinger. Dort sorgten ja am Sonntag russische Raketeneinschläge für Verwüstung und viele Tote.
Dattinger schildert auch, dass es in Amstetten Bekanntschaft mit ukrainischen Feuerwehren gäbe. Die wurde in einem früheren grenzüberschreitenden Projekt zwischen Feuerwehren aus der EU und der Ukraine geknüpft.
Neben der FF Amstetten und der FF Edla-Boxhofen hat aus dem Abschnitt Amstetten-Stadt auch die FF Ulmerfeld-Hausmening Feuerwehr-Equipment abgegeben. Bezirksweit haben sich weitere Wehren, etwa aus Ferschnitz oder Stadt Haag beteiligt.
Auch Kameraden aus den Nachbarbezirken sind aktiv. Eine Sammelaktion läuft beispielsweise auch in Purgstall im Bezirk Scheibbs.
Nebenbei wollen viele Freiwillige auch persönlich helfen. In der Feuerwehr Amstetten wurde mittlerweile auch eine Sammelaktion zur Unterstützung ukrainischer Kinder gestartet.