Chronik/Niederösterreich

Fans der alten Lok-Remise bekommen neue Event-Halle

„Die fette letzte Party“ ist am 23. Oktober als Abschiedsevent in der alten Amstettener Lok-Remise bereits fix. In der Region regt sich jetzt aber Unmut, weil der rustikale alte Lok-Schuppen zum Teil abgetragen und ein „Ecocenter“ für junge innovative Betriebe gebaut wird. Zusätzlich zu einem privaten Protestaufruf hat auch die SPÖ Forderungen in Richtung schwarz-grüner Stadtregierung deponiert.

Spätestens seitdem vergangenen Februar Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) in Amstetten angereist war und den Kauf von 9.000 Quadratmetern Fläche in dem alten Bahnhofsgelände verkündete, war das Ende des Party-Schuppens besiegelt. Über die nö. Wirtschaftsagentur Ecoplus sollen im geplanten „Ecocenter“ junge Jobs in Werkstätten und Büros angesiedelt werden. Als Baustart wurde der Herbst genannt. Das Millionenprojekt beschert dem Bahnhofsviertel, das von Amstetten und 13 Umlandgemeinden von den ÖBB gekauft wurde, einen Turboeffekt.

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Das historische, architektonisch interessante Gebäude mit dem besonderen Flair bei Konzerten und ausgelassenen DJ-Partys müsse unbedingt erhalten bleiben, fordern Ulrike Kühhaas und Helmut Wurzer. Sie starteten im Internet die Aktion „Rettet die Remise“. 300 schlossen sich bis gestern der Facebook-Aktion an. Die beiden Privatpersonen wollen die Atmosphäre, die hier in den vergangenen vier Jahren entstanden ist, und das Gebäude retten. Das haben sie auch bei einem Termin mit Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) und seinem Vize Dominic Hörlezeder gefordert.

Zusagen

„Abgerissen wird vorerst einmal nichts. Derzeit machen sich 18 Architekten Gedanken über die Zukunft der Remise. Die Quartiersentwicklung des Areals ist voll im Gange“, sagt Haberhauer im KURIER-Gespräch. Dabei macht er auch Zusagen: Zuerst wird die Bausubstanz geprüft, um Stilelemente der Remise, die markante Bogenform oder die Tore in die Planungen einzubinden. Fix ist, dass die derzeit nicht bespielte Halle 3, sie umfasst ein Drittel der Remise, künftig Event- und Gastrobereich sein wird. Das sei ein Fixelement in den Vorgaben zum Ausbau des Bahnhofsviertels, so Haberhauer. Die weiteren Themen sind Arbeit, Bildung, Forschung und Wohnen.

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Für SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler sind die Pläne zu wenig klar, er fordert einen „städtebaulichen Vertrag, in dem klar geregelt ist, wie sich das Quartier A entwickeln soll.“ Den Erhalt des alten Lok-Schuppens fordert die SPÖ in ihrer Aussendung nicht dezidiert, allerdings dürfe „die Dynamik, die hier entstanden ist, auf keinen Fall verloren gehen“.

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