Familie in Weinviertler Keller: Kinder zurück in Obhut der Eltern
Im Fall eines Mannes, der mit seiner Familie illegal in einer Kellergasse in Hadres (Bezirk Hollabrunn) gelebt hatte, befinden sich die sechs Kinder wieder in der Obhut der Eltern. Der 54-Jährige, der zwei Behördenvertreter mit Pfefferspray attackiert haben soll, wurde der Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung angezeigt, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag auf Anfrage. Verwaltungsstrafverfahren sind im Laufen.
"Die Familie ist wieder zusammen", bestätigte Rechtsanwältin Astrid Wagner auf APA-Anfrage einen Heute-Bericht. Zuvor hatten sich die Kinder im Alter von sieben Monaten bis fünf Jahren in Obhut der Bezirkshauptmannschaft befunden.
Vaterschaft bestätigt
Mittels DNA-Tests wurde die Vaterschaft des Mannes bestätigt. Während die Mutter dem Bericht zufolge bei den Kleinen übernachten dürfte, hatte der 54-Jährige nur tagsüber Besuchsrecht. Nun lebt die Familie gemeinsam in einer Wohnung. Ihr Mandant habe nun Dokumente für die Kinder beantragt, sagte Wagner. Meldezettel oder Geburtsurkunden gab es bisher keine.
Verwaltungsstrafverfahren gegen den Mann seien im Laufen, sagte der Hollabrunner Bezirkshauptmann Karl-Josef Weiss am Dienstag zur APA. Als Grund gilt etwa, dass Weinkeller nicht zu Wohnzwecken genutzt werden dürfen.
Nachschau nach Anrainerbeschwerden
Die Familie soll in einem Presshaus mit angeschlossener Kellerröhre gewohnt haben. Aufgrund von Anrainerbeschwerden hatten Vertreter der Bezirkshauptmannschaft und des Gemeindeamtes am 26. Jänner Nachschau in der Kellertrift gehalten. Der Mann attackierte die beiden mit Pfefferspray. Die Mitarbeiter wurden verletzt, sie verständigten die Polizei. Der 54-Jährige soll sich daraufhin mit den Kindern in dem Weinkeller verbarrikadiert haben.
Das Gebäude wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchsucht. Dort befanden sich die 40-jährige Partnerin des Mannes und sechs Kinder. Entdeckt wurde ein riesiger Vorrat u.a. an Lebensmitteln. Von dem Fall wurde auch in ausländischen Medien berichtet.