Dreifache Mutter getötet: Zwei Messer am Tatort gefunden
Von Patrick Wammerl
Eine Familientragödie hat Mittwoch früh im Ortsteil Kledering bei Schwechat einer 55-jährigen Frau und Mutter von drei Töchtern das Leben gekostet. Unter dringendem Tatverdacht steht ihr um ein Jahr älterer Ehemann. Der 56-Jährige soll nach der Bluttat versucht haben, sich selbst etwas anzutun. Er überlebte allerdings ohne lebensgefährliche Verletzungen.
Es war gegen fünf Uhr früh, als es in dem Wohnhaus in einer Reihenhaussiedlung zu der blutigen Auseinandersetzung gekommen ist. Die drei erwachsenen Töchter des Paares wohnen nicht mehr im Elternhaus. Deshalb waren es auch Nachbarn, die zuerst von den gellenden Schreien und Hilferufen des Opfers frühmorgens bei Dunkelheit aus dem Schlaf gerissen wurden.
Der Mann dürfte gleich mehrmals mit dem Messer auf seine Frau eingestochen haben. Die 55-Jährige wies Stiche und tiefe Schnitte am Körper auf. Die Angestellte eines großen Getränkekonzerns soll im Todeskampf noch versucht haben, ins Freie zu flüchten. Diesen Schluss lassen jedenfalls für die Ermittler die zahlreichen Blutlachen auf dem Gehsteig und im Eingangsbereich des Hauses zu. „Der Mann hat jedenfalls selbst den Notruf 144 gewählt und die Einsatzkräfte verständigt. Es sind dann sofort Kollegen der Polizei einsatzmäßig ausgerückt“, schildert Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner.
Festnahme
Die Beamten haben bis zum Eintreffen des Notarztes bei der Frau lebenserhaltende Erste-Hilfe-Maßnahmen gesetzt. Sie starb jedoch wenig später nach ihrer Einlieferung ins Meidlinger Unfallkrankenhaus.
Den tatverdächtigen Ehemann fand die Polizei mit weit geringeren Verletzungen vor. Augenscheinlich hatte sich der 56-Jährige nach der Bluttat selbst verletzt. Am Tatort stellten die Ermittler ein Stanley- sowie ein zweites Messer sicher. Beide kommen als Tatwaffen in Frage.
Der Mann wurde wegen Mordverdachts festgenommen und mit Polizeibegleitung zur Behandlung ins Landesklinikum nach Baden gebracht. Sobald es der Zustand des Mannes zulässt, soll mit der Einvernahme begonnen werden. Auch eine Obduktion der getöteten Frau ist angeordnet. Laut ersten Erhebungen könnte der Bluttat ein Streit über eine mögliche Trennung des Paares voraus gegangen sein. Die Ermittlungen führen die Tatort- und Mordgruppe des nö. Landeskriminalamtes.