Chronik/Niederösterreich

Digitale Marschbücher für eine Revolution in der Blasmusik?

Irgendwann reichte es Patrick Rupprecht: „Es kann doch nicht sein, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch mühsam Notenbücher schleppen und umständlich während des Musizieren Seiten umblättern müssen“, dachte sich der 28-Jährige, der die Klarinette im Musikverein St. Veit an der Triesting (Bezirk Baden) spielt: „Dafür musste es doch eine Lösung geben.“

Anscheinend nicht.

Deshalb entwickelte sie Rupprecht einfach selber – gemeinsam mit zwei Kollegen der FH Wiener Neustadt. Zwei Jahre später, im Juni dieses Jahres, hat die „Lösung“ – Marschpat – den Markteintritt hinter sich und ist bei mehreren Marschkapellen im Einsatz, etwa bei der Militärkapelle Oberösterreich.

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Marschpat ist ein digitales Notenmanagementsystem. Die App ist auf allen E-Readern der Firma PocketBook installiert. „Es hat uns Monate an Überzeugungsarbeit gekostet, bis es so weit war. Auch die Komponisten und Verleger der Notenbücher mussten wir von unserer Idee erst überzeugen. Man kann deren Werke ja nicht einfach so verwenden“, erzählt Mitgründerin Carina Eigner.

Die Software funktioniert wie eine Noten-Plattform: Am Computer kann man eine Playlist befüllen und diese anschließend mit den E-Readern synchronisieren. Für jede Stimme jedes Instruments können die Noten explizit heruntergeladen werden.

Bekannter Investor

Als erste Musikkapelle wurde die Pittentaler Blasmusik modernisiert. Notenblätter zerschneiden, in Folien zwängen, erneuern, falls sie nass werden, oder verloren gehen – das ist nun Vergangenheit.

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Seit Juni ist viel passiert: Das Start-up ist in ein eigenes Büro in Leobersdorf gezogen. Investor Michael Altrichter, bekannt aus der Puls 4 Start-up-Show „Zwei Minuten, zwei Millionen“, ist ins Unternehmen eingestiegen. Marschpat ist nun auch auf dem deutschen Markt vertreten.

„Mit 16. November kommt ein Update heraus: Damit kann man in der App Meetings erstellen, Auftritte und Proben verwalten. So können die Musiker auch in Zeiten von Corona zu Hause getrennt voneinander proben“, erklärt Eigner, und weiter: „Am wichtigsten ist für uns Kundenfeedback: Wir versuchen das, was sich die Kunden wünschen, auch umzusetzen.“

Mehr Infos findet man hier.