Chronik/Niederösterreich

Freibäder öffnen am 19. Mai: Jedoch fehlen Richtlinien

„Die Telefone laufen heiß, die Leute haben große Lust aufs Baden, aber ...“ – Kurt Staska seufzt „wir brauchen im Vorfeld Sicherheit“. Der Bädersprecher in der Wirtschaftskammer NÖ ist auch für das Strandbad Baden zuständig und rechnet damit, dass ab 19. Mai im Zuge der Öffnungsschritte in vielen Freibädern landesweit die traditionelle Eröffnung am 1. Mai nachgeholt wird. „Im Badener Strandbad etwa ist schon alles vorbereitet, wir könnten sofort aufsperren. Aber wir kennen die Rahmenbedingungen nicht“.

Die unzähligen Anfragen, ob und wann man denn nun Saisonkarten kaufen kann und ob es Tageskarten geben wird, sind damit derzeit nicht zu beantworten. Dabei hätten die Freibäder im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie mit der Corona-Situation umgehen können, so Staska. „2020 ist kein einziger Cluster in einem Bad entstanden, wir nehmen die Sicherheitsmaßnahmen sehr ernst.“

Was man bräuchte, sei lediglich die Bestätigung der Richtlinien vom Juli 2020. Damit könne man gut arbeiten und den Saisonstart vorbereiten. In Baden etwa bedeuten diese Regeln, dass rund 3.000 Gäste über einen Tag verteilt das Strandbad besuchen können, in „normalen“ Zeiten waren es bis zu 5.500. „Mit 150.000 Besuchern insgesamt sind wir 2020 mit einem hellblauen Auge davongekommen“, so Staska.

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Mit dem Wochenende am 21. Mai werden die beiden städtischen Bäder in Amstetten und Hausmening geöffnet werden. Im Amstettener Naturbad sind sowohl das Hallenbad, als auch die Schwimmbereiche im Freigelände für den Start vorbereitet, sagt Bäder-Chef Reinhard Walter. Die größte Mühe bereite dabei aber die Vorbereitung des Präventionskonzepts, weil eben die entsprechenden Bestimmungen des Gesundheitsministeriums noch fehlen.

„Danach richtet sich dann der Personalbedarf an den Eintrittskassen oder den Aufgängen zur Rutsche oder zum Sprungturm“, sagt er. Im Sommer des vergangenen Pandemiejahres seien die Bäder jedenfalls bestens angenommen worden, so Walter. Ohne Corona-Beschränkungen haben an Spitzentagen allein in Amstetten bis zu 1.600 Freizeithungrige im Naturbadareal Platz. In der Hauptsaison sei ein rund 30-köpfiges Team für die beiden Bäder der Stadt notwendig, um alles am Laufen zu halten.

Baden statt Testen

In Neunkirchen diente das städtische Erholungszentrum mit Hallen- und Freibad bis zum gestrigen Freitag zwölf Wochen lang als Corona-Teststation. Für den geplanten Saisonstart wurden das Freigelände und die Schwimmbecken aber parallel dazu in den vergangenen Tagen sommerfit gemacht. Das Wasser ist eingelassen, man will mit Ende der Einschränkungen am 19. Mai so rasch wie möglich in die Saison starten.

Das will man auch im St. Pöltner Freibad „Citysplash“. Heuer wird wieder vom Verkauf von Dauerkarten abgesehen, es gibt Tagestickets. Kritisiert wurde von Bäderleiter Martin Fuchs das Fehlen von Richtlinien für wesentliche Punkte, es brauche „endlich klare, durchgängige und nachvollziehbare Regelungen, die für alle gelten“.

Keine Sorgen macht man sich im Strandbad Gmünd. Das Gebiet sei dort so weitläufig, die Vorgaben bezüglich Corona hätten bereits im Vorjahr gut funktioniert, sagt Harald Winkler von der Stadtgemeinde. „Wir stehen schon in den Startlöchern.“