Chronik/Niederösterreich

Bezirk Scheibbs: Nach kurzem Aufatmen beginnt neuerliches Zittern

Sogar laut gejubelt wurde Donnerstagnachmittag in den Räumen der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs, als klar war, dass dem Ötscherland die drohenden Ausreisekontrollen erspart bleiben. Sechs Tage lang am Weg zur Kategorie „Hochinzidenz-Region“ konnte am siebenten Tag die magische Grenze von 400 Fällen unterschritten werden. Der Karfreitagswert mit 446,7 Fällen in der Sieben-Tage-Inzidenz zwingt den Bezirk schon wieder ins nächste Kontrollrennen.

Erleichterung

Wie berichtet, hat es im Bezirk umfangreiche Vorbereitungen gegeben, um der von Gesundheitsminister Rudolf Anschober vorgeschrieben Testpflicht bei der Ausreise aus dem Bezirk nachkommen zu können. „Die Erleichterung ist groß, doch wir können nicht Entwarnung geben“, sagte Bezirkshauptmann Johann Seper.

Der Freitagnachmittag von der AGES veröffentliche Wert gab ihm recht. Die Zahl der Neuinfizierten während eines Tages war wieder auf 180 geschnellt. In NÖ belegte Scheibbs hinter Melk (452,7) Platz zwei.

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Wie es dazu kam, dass die AGES am Mittwoch für Scheibbs noch eine Sieben-Tages-Inzidenz von 446,7 errechnete und der Wert am Donnerstag dann markant auf 386,3 gesunken war, führt Seper unter andrem auch auf das Engagement in den Gemeinden zurück. So konnten die Infektionsketten unterbrochen werden.

Dass weniger getestet worden sein könnte, damit nicht zu viele Infizierte offenkundig werden, sei sicher nicht richtig, sagt Seper. „Das Gegenteil ist der Fall, es wurde bis zu einem Drittel mehr getestet als noch vor einigen Wochen“, sagte er. Und auch etwas Glück spielte mit, weil in der Sieben-Tage-Rechnung ein Tag mit einem Höchwert an Infizierten herausgefallen war.

Einsatzplan

Der umfassende Einsatzplan, der unter anderem die Checkpoints für die Polizei, die Unterstützung des Bundesheeres oder auch die Einbindung der Testung der tausendköpfigen Belegschaften der großen Industriebetriebe beinhaltet, wandere jetzt in die Schublade, so der Bezirkschef. Auch die mit den 18 Bürgermeistern schon besprochene Aufstockung der zwölf Teststraßen ist nun vorerst nicht notwendig. Angesichts des Freitagswertes werden die Verantwortungsträger in Scheibbs aber über Ostern auf Nadeln sitzen.

Sepers Hoffnung war jedenfalls groß, dass er das Konzept für die Ausreisekontrolle nicht mehr aus der Schublade holen muss und die vorgewarnte Bevölkerung jetzt besondere Vorsicht walten lässt. „Ich bin zuversichtlich, dass der nun aktivierte Lockdown dazu beiträgt, dass die Zahlen weiter hinunter gehen“, so der Bezirkshauptmann.