Chronik/Niederösterreich

Altenheime in Niederösterreich bis Ende der Woche durchgeimpft

Bis Ende dieser Woche sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner der 105 Pflege- und Altenheime in Niederösterreich die erste Corona-Impfung verabreicht bekommen haben – sofern alles nach Plan läuft. Aktuell stehen noch 7.500 Impfstoffe aus. Werden diese pünktlich geliefert, werden seit dem Impfstart am 27. Dezember insgesamt 26.000 Dosen in Niederösterreich verimpft worden sein.

Das Land bestätigt damit eine Aussendung des Bundeskanzleramtes von Dienstagmittag, in der von einer Durchimpfung aller Alten- und Pflegeheime in Niederösterreich und Kärnten binnen zwei Wochen die Rede war. Die notwendige zweite Teilimpfung soll dann in den kommenden zwei Wochen erfolgen.

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Derzeit laufen die Gespräche zur Impfung jener rund 98.000 über 80-Jährigen in Niederösterreich, die nicht in Pflegeheimen leben. Sie sollen ab Kalenderwoche sechs, sprich dem 8. Februar, in ausgewählten Ordinationen geimpft werden.

Eine mobile Impfung, etwa für bettlägerige über 80-Jährige, kann momentan nicht erfolgen, heißt es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin, Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Der dafür nötige längere Transport des Impfstoffes der Firma Biontech/Pfizer sei aufgrund seiner sensiblen Lagerungsbedingungen vorerst nicht möglich.

Hilfe von Enkerl erwünscht

Das Anmeldesystem zur Impfung soll online erfolgen: Die Seite www.impfung.at soll kommende Woche online gehen. Ob diese Art der Anmeldung gerade für über 80-Jährige problematisch sei, da diese Bevölkerungsgruppe nur eingeschränkt über einen Internetzugang verfügt, verneint man im Büro der Landesrätin.

Die digitale Anmeldung dieser Bevölkerungsgruppe habe auch bei den Massentests bereits gut geklappt, das dürfe man nicht unterschätzen. Zudem könnten Kinder und Enkel bei der Anmeldung unterstützen. Alternativ soll es dennoch möglich sein, sich über die Gemeinde anmelden zu können.

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Die breite Bevölkerung will man ab Ende März, Anfang April noch breiter und dezentraler impfen – und zwar beim Haus-, Wahl- oder Facharzt. „Der behandelnde Arzt ist der Gesundheitsexperte, er weiß am besten über den Gesundheitszustand seiner Patienten Bescheid und kann eine Vertrauensbasis für die Impfbereitschaft schaffen“, begründet das Büro der Landesrätin diese Entscheidung.

Dabei hofft man auf die Zulassung des Astra-Zeneca-Impfstoffes: Dieser soll bis zu 30 Tage lang gelagert werden können und die Logistik und Verteilung des Impfstoffes einfacher gestalten. Damit würden theoretisch auch mobile Impfungen möglich sein.

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Impfstart in Spitälern

Der Startschuss zur Impfung des Krankenhauspersonals in Niederösterreich fiel mit vergangenen Freitag. Im Landesklinikum Wiener Neustadt beispielsweise wurde über das Wochenende bis Dienstag bereits fast ein Drittel des Personals durchgeimpft. Möglich wurde dies, durch eine „sehr hohe Impfbereitschaft und eine gut organisierte Impfstraße“, heißt es dazu aus dem Spital.

Vorbereitet wird der Impfstoff von den Mitarbeitern der hauseigenen Spitalsapotheke. Diejenigen, die bereits geimpft wurden, loben besonders die gute Organisation: „Sehr durchdacht, gut organisiert – man hat ein Gefühl der Sicherheit, vor allem durch die Nachbeobachtung“, sagt eine Pflegemitarbeiterin des Hauses.

Ab 1. Februar sollen dann niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie deren Personal bei der Impfung an die Reihe kommen. Ersten Umfragen der Ärztekammer zufolge sollen bereits über 140 Ärzte in Niederösterreich ihre Ordination dafür zur Verfügung stellen wollen. Für die Impfung der allgemeinen Bevölkerung hofft man auf eine ähnlich große Bereitschaft vonseiten der Mediziner.