2021 blieb Niederösterreichern weniger im Börserl
Von Sophie Seeböck
Auf den ersten Blick ist die Bilanz erfreulich: Die in Niederösterreich unselbstständig Beschäftigten haben 2021 durchschnittlich 2.369 Euro brutto verdient. Das sind um 48 Euro mehr als noch 2020, wie ein Vergleich der Einkommensanalysen, die die Arbeiterkammer NÖ jährlich durchführt, zeigt.
Doch der erste Eindruck trügt, wie AK Niederösterreich Präsident Markus Wieser erklärt: „Berücksichtigt man aber die Inflation von 2,8 Prozent, Sozialversicherungsbeiträge sowie die Lohnsteuer verringert sich das Bruttomedianeinkommen um durchschnittlich 17 Euro.“
Im Mostviertel verdient man am besten
Nur im Burgenland verdient man weniger als in NÖ, am meisten hingegen (wie auch in den letzten Jahren) in Vorarlberg. Doch nicht nur unter den Bundesländern, sondern auch im Vergleich der niederösterreichischen Bezirke, gibt es regional starke Unterschiede: „Am besten verdient man im Mostviertel“, weiß Matthias Koderhold von der Abteilung Wirtschaftspolitik der AKNÖ. Grund dafür sei die dort ansässige Industrie.
Mit durchschnittlich 2.600 Euro brutto verdient man im Bezirk Amstetten am besten. Schlusslicht ist der Bezirk Krems Land (1.818 Euro), da dort vor allem Land- und Forstwirtschaft sowie Handel angesiedelt sind.
Frauen öfter in Teilzeit
Am prekärsten sind die Einkommensunterschiede aber im Geschlechtervergleich: Während Männer mit 2.684 Euro nach Hause gehen, sind es bei den Frauen nur 1.901 Euro. Schuld daran sei laut Wieser die hohe Teilzeit-Quote bei Frauen, die bei knapp 50 Prozent liegt. Deshalb brauche es Unterstützungen für Erwerbstätige, wie etwa flexiblere Kinderbetreuung.