Wer bei Martina Parker als nächstes „hamdraht“ wird
Von Paul Haider
Seit Weihnachten gibt es alle zwei Wochen eine neue Auflage: Martina Parkers erster Gartenkrimi „Zuagroast“ verkauft sich noch immer in einem Tempo, mit dem die Druckwerke kaum Schritt halten können. Mittlerweile gibt es das Buch in siebenter Auflage – und der Nachfolger steht schon in den Startlöchern.
„Hamdraht“ war nämlich schon fertig, noch bevor „Zuagroast“ am 7. Juli 2021 veröffentlicht wurde. „Darüber bin ich total froh, denn der Druck wäre irre gewesen – die Angst vor der Fortsetzung! So konnte ich noch relativ angstbefreit schreiben. Außerdem habe ich weitermachen müssen, weil mir die Charaktere so abgegangen sind. Ich musste weiterschreiben, damit ich wieder in der Welt bin“, plaudert die Viel- und Schnellschreiberin im KURIER-Gespräch aus dem Nähkästchen.
Gegen jede Regel
Auf dem Papier war der Erfolg alles andere als vorprogrammiert – denn es wurde gleich gegen mehrere „Krimigesetze“ verstoßen: „Das Buch ist zu dick, hält sich nicht an Genre-Grenzen, es stirbt keiner auf den ersten 30 Seiten und noch dazu gibt es viele Mundart-Passagen. Da ist der Verlag ein Irrsinnsrisiko eingegangen. Aber ich glaube, dass das Buch genau deshalb von den Leuten so frisch wahrgenommen wurde“, analysiert Parker ihren Debütroman im Rückblick.
Von ihrer vermeintlichen Anti-Erfolgsformel weicht die frühere hauptberufliche Journalistin natürlich auch in der Fortsetzung nicht ab. Parker widmet sich wieder den Eskapaden ihres Gartenklubs. Dieses Mal wird, neben Lokaljournalistin Vera Horvath, die kräuterkundige Köchin Mathilde in den Mittelpunkt der Handlung gestellt. „So bleibt es frischer. Ich sehe das bei anderen Krimiserien: Die Figuren haben irgendwann nicht mehr viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln“, erklärt die Schriftstellerin die Hintergründe.
Die Autorin
Martina Parker hat das Beautyressort der „Wienerin“ gegründet und dieses zwei Jahrzehnte lang geführt. Bis sie beschlossen hat, Bestseller-Autorin zu werden.
Live-Lesungen
„Hamdraht“ wird am 9. März (17 Uhr) in der Buchhandlung Desch-Drexler im EO Oberwart präsentiert. Am 11. März (18 Uhr) gibt es eine Lesung in der Buchhandlung Nentwich in Eisenstadt. Hier gibt es alle Termine von Martina Parkers nächsten Lesungen.
Die Handlung von „Hamdraht“ liest sich wie aus dem Leben gegriffen: Der Kärntner Arno kommt ins Südburgenland, um den Einheimischen hier zu erklären, wie sanfter Tourismus geht. „Was natürlich sehr gut ankommt“, lacht Parker.
Der „Chipssackerl-Effekt“
Die folgende, mörderische Handlung erzählt die Südburgenländerin in knackig-kurzen Kapiteln, die zum Weiterlesen animieren. Parker: „Das ist der Chipssackerl-Effekt. Es gibt fast immer einen Cliffhanger und man denkt sich: Ein Kapitel schaffe ich noch. Das ist auch für lesefaule Menschen gut geeignet“. Für ganz besonders Lesefaule erscheint „Hamdraht“ übrigens, zeitgleich mit dem gedruckten Exemplar, auch als Hörbuch.
Fans von Martina Parker werden den neuen Gartenkrimi freilich in Windeseile verschlingen. Sie dürfen sich darüber freuen, dass sie nicht lange auf den dritten Teil der Reihe warten müssen: „Aufblattelt“. „Ich bin zu drei Vierteln fertig. Im Sommer wird das Manuskript abgegeben und dann denke ich vielleicht über einen Weihnachtskrimi nach“, kündigt die fleißige Autorin an.