Martiniloben im Schatten von 2-G und Absagen
„Hast du Podersdorf schon im Herbst erlebt“– so lautet das Motto dieser Tage in der nordburgenländischen Gemeinde. Etwa 1.000 Besucher waren am Wochenende zu Besuch in den Kellern und Weingütern, schildert Podersdorfs Tourismus-Geschäftsführer Rene Lentsch. Auch die Beherbergungsbetriebe seien ausgebucht gewesen. Kontrolliert wurde nach der 2,5-G-Regel. „Es wird alles zentral organisiert.“
Andreas Liegenfeld, Weinbaupräsident des Burgenlandes, sieht die 2-G-Regel im Hinblick auf das Martiniloben nicht negativ: „Wir haben grundsätzlich nichts dagegen, wenn strenger kontrolliert wird“. Denn eine Clusterbildung würde – neben den gesundheitlichen Auswirkungen – auch ein negatives Image bringen. Vom Organisatorischen her würde der Aufwand durch die 2-G-Kontrollen nicht wesentlich größer, so Liegenfeld. „Beim Entrichten des Obolus für den Eintritt zu den Offenen Kellertüren wird jetzt eben auch dazu noch 2-G kontrolliert – das ist absolut machbar.“
Jois setzt aus
Anders sehen das die Winzer in Jois. Das zweite Martini in Folge bleiben hier die Kellertüren geschlossen. Am Samstag wurde verkündet, dass es am kommenden Wochenende kein Martiniloben geben werde.
„Nachdem die Zahlen so rapide steigen und es bei einigen Winzern aktuell Fälle gibt, haben wir mehrheitlich entschieden, doch noch ein Jahr zu pausieren“, erklärt Georg Pasler, Obmann des örtlichen Weinbauvereins.
Die Absage überraschte trotzdem, hatten die Joiser Winzer doch im Vorfeld die besonders strenge 2-G-plus Regel (geimpft oder genesen plus PCR-Test) angekündigt. „Da haben wir uns an einigen Wiener Veranstaltungen orientiert, die dieses System anwenden“, erklärt Pasler. Aber: „Das Joiser Martiniloben soll den Besuchern und den Winzern Spaß machen. Und wenn dann diskutiert wird, ob die Winzer mit Maske ausschenken sollen, dann hat das nichts mehr mit Spaß zu tun“, findet der Weinbauer.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein Martiniloben 2022 ohne Einschränkungen. Pasler: „Wir lassen uns nicht unterkriegen und hoffen, dass wir nächstes Jahr wieder voll durchstarten können“.