Das sind die begehrtesten Marken der Autodiebe
Sie sind seit Oktober 2009 im Einsatz und das mit Erfolg: Die Ermittler der Soko-Kfz mit Sitz in Eisenstadt agieren international und konnten in den vergangenen elf Jahren 1.934 gestohlene Fahrzeuge im Wert von 47 Millionen Euro sicherstellen.
Innenminister Karl Nehmammer (ÖVP) zeigt sich ob der Erfolge der Einheit, die unter der fachlichen Leitung des Bundeskriminalamtes steht, zufrieden. „Die Sonderkommission Kfz hat seit ihrem Bestehen kriminelle Strukturen aufgedeckt und zerschlagen. Sie hat wesentlich zur Sicherheit beigetragen“, sagt der Innenminister.
Anzeigen
Dass die Arbeit der Ermittler Früchte trägt, das lasse sich auch in Zahlen belegen. Während zu Beginn 2009 noch 8.945 Fahrzeugdiebstähle zur Anzeige gebracht worden waren, waren es im Vorjahr mit 2.194 um mehr als 75 Prozent weniger.
Durch die Corona-Krise seien die Zahlen in diesem Jahr – zumindest bisher – noch weiter stark zurückgegangen, schildert der Leiter der Soko-Kfz, Chefinspektor Andreas Kummer, im Gespräch mit dem KURIER. Der Lockdown in Nachbarländern, aber auch die strengeren Grenzkontrollen hätten den Kriminellen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch trotz eines – im Vergleich zum Vorjahr – Rückganges der Autodiebstähle von etwa 40 bis 50 Prozent, ist es der Soko Kfz von Jänner bis September gelungen, 23 Verdächtige auszuforschen. Ihnen konnten 59 gestohlene Fahrzeuge im Wert von 4,2 Millionen Euro zugeordnet werden.
Die begehrte Marken
Besonders begehrt seien bei den Banden dieses Jahr Autos der Marke Audi, VW und BMW. Bei den Motorrädern sind es die Marken KTM und BMW. „Ein Klassiker“ unter den Diebesbanden sei seit Jahren der Mercedes Sprinter, sagt Kummer. Wer glaubt, dass die meist hochpreisigen Fahrzeuge nach dem sie über die Grenze gebracht wurden, zum Verkauf angeboten werden, der irrt. „Etwa 70 bis 80 Prozent aller gestohlenen Autos werden zerlegt. Es geht um die Ersatzteile“, verrät der Chefinspektor. Die Täter gehen zumeist bandenmäßig, grenzüberschreitend und arbeitsteilig vor. Vor allem in Ländern wie Polen, Serbien und Rumänien, werden die Autos in ihre Einzelteile zerlegt. Von einem Auto bleibe nach dem „Ausschlachten“ meist nur mehr das Grundgerüst bestehen.
Doch warum der Aufwand? Einzelteile seien einfacher zu verscherbeln. Bei den Angeboten, die oft durch das Internet erfolgen, ließe sich die Herkunft der einzelnen Teile – sie reichen vom Motor bis zum Verbandskasten – nur schwer nachvollziehen. Dass die gestohlenen Autos in Österreich bleiben, das sei nur selten der Fall.
Auch wenn die Autodiebe derzeit weniger erfolgreich sind – die Ermittler der Soko-Kfz sind es umso mehr. Sie haben jetzt den Focus auf Betrug gelegt. Und es bleibt spannend: Details über die kriminellen Machenschaften der Betrüger werden demnächst bekannt gegeben.