Abschied von Madiba
Dezember: Trauer um Nelson Mandela • Große Koalition Reloaded • Orkantief "Xaver" tobt durch Nordeuropa • "Selfie", "Fränkschämen", "GroKo" sind die Wörter des Jahres • Österreichischer Rekordsieg in der Champions League.
Unendlich groß ist die Trauer nicht nur in Südafrika, als sich Nelson Mandela am 5. Dezember endgültig verabschiedet. Er stirbt in seinem Haus in Johannesburg an den Folgen einer Lungenentzündung.
Mandela war mehr als ein Politiker: Er war der Vater einer Nation, Freiheitsheld und die Ikone der Anti-Apartheids-Bewegung. Güte und Versöhnung – dafür stand sein Name, dafür erhielt er 1993 den Friedensnobelpreis.
Mandela wird 1918 in der Transkei geboren. Nach dem Schulabschluss studiert er Rechtswissenschaften, schnell fängt er an, sich gegen das Unrechtsregime in Südafrika zu wenden. 1942 tritt er auch dem ANC bei. Zusammen mit seinem Mitstreiter Tambo eröffnet er Südafrikas erste Kanzlei schwarzer Anwälte. Ab diesem Zeitpunkt versucht die Polizei alles, um Mandela mundtot zu machen. Verhaftungen, Prozesse und Gefängnisstrafen können ihn jedoch nicht daran hindern, den Kampf gegen die Apartheid fortzusetzen. Nach Verbot des ANC geht Mandela in den Untergrund. 1962 wird er verhaftet, später zu lebenslanger Haft verurteilt.
Als Häftling mit der Nummer 46664 verbüßt er den Großteil seiner Strafe auf der Gefängnisinsel Robben Island. 27 Jahre sollte Mandela im Gefängnis darben. Am 11. Februar 1990 wird er von der Regierung Frederik Willem de Klerk in die Freiheit entlassen. Als er das Gefängnis verlässt, ist das Ende der Apartheid besiegelt.
Danach wendet sich Mandela gegen den bewaffneten Kampf. Vier Jahre nach seiner Haft wird Madiba, wie er liebevoll genannt wird, erster schwarzer Präsident Südafrikas. Seither tritt er tatkräftig für die nationale Versöhnung ein. Keine Rache, keine Vergeltung - Mandela will ein geeintes, friedliches Land. Dafür wird er zur Ikone – der Freiheit und des Friedens.
Orkan Xaver (in Dänemark als Bodil, in Schweden als Sven bekannt) wütete Anfang Dezember über Nordeuropa. Der Sturm traf auf die deutsche, niederländische und dänische Nordseeküste, sein Spitzenwert lag auf Sylt bei 174 km/h. In ganz Europa forderte Xaver 13 Menschenleben. Auch in Österreich tobte der Orkan. Im Bezirk Vöcklabruck kam es im Schneetreiben zu einer Massenkarambolage.
Ein wenig hat sich die ÖVP geziert, auch aus den Ländern gab es Protest – schlussendlich gaben sich aber alle wieder versöhnlich: Die beiden Großparteien, nach der letzten Wahl auf eine knappe gemeinsame Mehrheit erschlankt, einigen sich auf eine neuerliche Zusammenarbeit.
Kanzler ist und bleibt Werner Faymann, seinen Vize gibt VP-Chef Michael Spindelegger – auch das Kabinett Faymann II hat nur wenige neue Gesichter. Braucht es offenbar auch nicht, denn: „Österreich muss man nicht neu erfinden“, so den Slogan der neuen alten Koalition.
Am 14. Dezember 2013 stirbt der irische Schauspieler Peter O'Toole ("Lawrence von Arabien") im Alter von 81 Jahren.
Er war berühmt als "Lawrence von Arabien" und bekannt als Verlierer in der Oscar-Nacht. Acht Mal wurde Peter O'Toole für die goldene Trophäe nominiert. Genauso oft ging er leer aus - ein Hollywoodrekord. 50 Jahre lang hat O'Toole Könige und Kaiser, Alkoholiker und Erzengel gespielt.
Obwohl sein Name vor allem mit einem Wüstenhelden verbunden ist und der Hollywood-Star nie wieder einen solchen Erfolg feiern durfte, war er auch in anderen Rollen unübertrefflich, so als Henry II. an der Seite von Richard Burton in Peter Glenvilles Anouilh-Verfilmung von "Becket" (1964). In Woody Allens "What's new Pussycat" (1965) war O'Toole mit Peter Sellers zu sehen, als Joseph Conrads gefallener Engel in "Lord Jim" (1965), als geisteskranker Nazi in "The Night of the Generals" (1967) und als Schulmeister in "Leb wohl Mr. Chips" (1969).
"Selfie" ist das englische Wort des Jahres. Der Ausdruck bezeichnet ein Foto, das jemand von sich selbst macht - typischerweise, um es in sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook hochzuladen. Hierzulande zeigte man sich bei der Wahl zum Wort des Jahres deutlich weniger Internet-affin. Mit „Frankschämen“ hinterließ die Nationalratswahl ihre Spuren auch im Wortschatz der Österreicher. In Deutschland machte übrigens „Groko“ das Rennen. Das wäre hierzulande wohl niemanden ein „Wort des Jahres“ wert gewesen.
Nach den Kriegsgräueln kämpfen 1,3 Millionen syrische Flüchtlinge gegen die nächste Katastrophe – den Winter. Während Europa fasziniert Bilder vom Schnee auf den Pyramiden Ägyptens betrachtet, leben im Libanon Hunderttausende in Zelten, Garagen oder Verschlagen. Die Kälte steigert die Not ins Unermessliche.
Auch wenn am Ende nur der letzte Gruppenplatz rausschaute, gelang der Austria im Europacup-Herbst Historisches – zumindest für österreichische Verhältnisse. Erstmals seit acht Jahren qualifizierte sich ein heimischer Klub für die Champions League. Damals, 2005, verlor Rapid alle sechs Spiele, die Austria holte zwei Unentschieden und einen Sieg. Das 4:1 über Zenit St. Petersburg war der erste österreichische Sieg in der Champions League seit Februar 2001, damals gewann Sturm bei Panathinaikos 2:1 – und der höchste Sieg, den je ein heimisches Team in der Königsklasse des Fußballs verbuchen konnte.
- — Bundeskanzler Werner Faymann stellt die Neuauflage der rot-schwarzen Koalition vor.
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