Heiß, heißer, August

August: Hitzerekord • Verkehrsberuhigung auf der "MaHü" • Berlusconi verurteilt • Bradley (fortan: Chelsea) Manning ebenso • Miley Cyrus macht Schlagzeilen mit ihrer Abrissbirne

Der Sommer 2013 hat es in sich. Er ist geprägt von Extremen. Zuerst das Jahrhundert-Hochwasser Anfang Juni. Kurz darauf folgt eine Hitzeperiode, die Rekorde schmelzen nur so dahin. Am 8. August schließlich die Krönung: In Bad Deutsch Altenburg in Niederösterreich wird ein neuer Allzeit-Hitzerekord gemessen. Kurz nach 16 Uhr klettert das Thermometer auf tropische 40,5 Grad Celsius.

Fällt er oder fällt er nicht?

Das ist an diesem Donnerstagnachmittag die Frage, die das Land zum Schwitzen bringt. Ein wahrer Krimi um den Höchstwert beginnt. Um 14 Uhr prescht Neusiedl am See im Burgenland mit angeblichen 40,6 Grad vor. Aber: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) teilt später mit, dass dieser Wert „meteorologisch nicht realistisch ist und aus der Datenbank gestrichen wird“.

Damit bleibt Dellach im Drautal in Kärnten vorerst der heißeste Ort Österreichs. Dort zeigt das Thermometer am 3. August bereits 39,9 Grad an. Dellach hat sich damit selbst übertroffen. Am 27. Juli 1983 waren 39,7 Grad gemessen worden – der bisherige Höchstwert.

Der Hitzerekord zeichnet sich bereits am 20. Juni ab. Waidhofen an der Ybbs meldet mit 38,6 Grad einen neuen Juni-Allzeithöchstwert.

Aufgrund der hohen Temperaturen flüchten die Menschen massenhaft in die Bäder. In ganz Österreich freut man sich über Rekord-Besuchszahlen an den Seen und in den Freibädern. Die Mineralwasserhersteller verzeichnen Rekordumsätze.

Auch der KURIER nimmt sich dem Thema Hitze an und suchte den Hitze-Hero des Sommers 2013. Gewonnen hat ÖAMTC- Pannenfahrer Manfred Mirwald.

Doch nicht alle jubeln. Die anhaltende Dürre bringt Bauern in ganz Österreich zur Verzweiflung. Es kommt zu Vieh-Notverkäufen und Ernteeinbußen. Die Regierung schnürt ein Hilfspaket.

Während das Urteil gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi mit globaler Genugtuung quittiert wird, ruft jenes gegen den Whistleblower Bradley Manning Menschenrechtsvertreter wie Amnesty International und Reporter ohne Grenzen auf den Plan.

Manning bekäme für das Aufdecken von Kriegsverbrechen eine höhere Strafe, als jene, die diese Kriegsverbrechen begehen, so eine Sprecherin der Enthüllungsplattform "Wikileaks".

Eine reichlich verwirrende Premiere wird Mitte August in der Wiener Mariahilfer Straße gefeiert. Der Probebetrieb für die Neugestaltung der wichtigsten Einkaufsstraße Österreichs mit einer Fußgängerzone, zwei angrenzenden „Begegnungszonen“ und zahlreichen neuen Einbahnen lässt viele Verkehrsteilnehmer ratlos und verärgert zurück.

Das neue Konzept stört auch den rot-grünen Koalitionsfrieden. Vor allem das Radthema sorgt für Zank. Im Herbst wird nachgebessert: Die Streckenführung der Buslinie 13A wird nach Protesten geändert, auch eine Querung wird wieder geöffnet.

Im Frühjahr 2014 sollen größere Umbauarbeiten erfolgen - sofern die Anrainer dem Projekt in einer Befragung nicht einen Strich durch die Rechnung machen.

Dass Pop und Sex meist im Doppelpack verkauft wird, ist schon lange kein Aufreger mehr. Miley Cyrus hat es 2013 aber dennoch geschafft. Ihr lasziver Auftritt bei den MTV-Video-Music-Awards Ende August, beidem sie mit ihren Hintern an Rapper Robin Thicke reibt, bringt ihr nicht nur im Internet viel Kritik ein.

In einem offenen Brief wendet sich Sinead O'Connor an die 21-Jährige. Ihr Appell: "Miley, lass' dich nicht prostituieren". Cyrus kontert. Dem ehemaligen Teenie-Star geht es um Selbstverwirklichung. Auch Lady Gagy, Rihanna oder Katy Perry verkaufen sexy Auftritte bewusst als Selbstbestimmungsrecht. Das ist neu.