Helfen Probiotika gegen Neurodermitis?
Trockene und rissige Haut, Juckreiz häufige Hautinfektionen – all das sind typische Symptome einer Neurodermitis. Weltweit leiden fünf bis 20 von 100 Kindern an dieser nicht ansteckenden Hautkrankheit. Die in Schüben verlaufende Erkrankung kommt in unterschiedlichsten Schweregraden vor und beginnt meist bereits im frühen Kleinkindalter. Die Therapie ist oft schwierig und die Erkrankung bleibt bisweilen ein lebenslanger Begleiter. Die Symptome lindern können entzündungshemmende und den Juckreiz stillende Medikamente. Weiters empfehlen Ärzte die Verwendung spezieller rückfettender Salben sowie eventuell bekannte Auslöser zu meiden.
Einfache Methoden werden bevorzugt
Gerade Eltern, die selbst an Neurodermitis leiden, möchten ihren Kindern diesen Leidensweg ersparen. Daher suchen sie oft nach alternativen Behandlungen und vorbeugenden Maßnahmen. Probiotika scheinen eine einfache und vielversprechende Möglichkeit zu sein. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.
Kleinkinder möglicherweise geschützt
Probiotika sind Mikroorganismen, die natürlicherweise im Darm, aber auch in Joghurt oder anderen Milchprodukten vorkommen. Sie helfen dem Körper bei der Verdauung. Die zusammengefassten Ergebnisse bisheriger Studien zeigen, dass Probiotika Kleinkinder möglicherweise vor einer Neurodermitis schützen können. Dabei scheint es keinen Unterschied zu machen, ob Mütter die probiotischen Mittel in der Schwangerschaft oder Stillzeit selbst einnehmen oder sie den Kleinkindern verabreichen.
Wirksamste Bakterienstämme noch nicht identifiziert
Unklar ist, welche probiotischen Bakterienstämme am wirksamsten sind. Am häufigsten werden Laktobazillen und Bifidobakterien eingesetzt. Auch wie lange und in welcher Dosis Mütter und ihre Kinder Probiotika einnehmen sollen, ist noch wenig erforscht.
Die Ursache der Neurodermitis, auch atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis genannt, ist nicht geklärt. Es dürfte sich um ein Zusammenspiel von erblicher Veranlagung und zahlreichen, individuell unterschiedlichen Auslösern aus der Umwelt handeln. So ist das Risiko, dass ein Kind an Neurodermitis erkrankt deutlich erhöht, wenn beide Elternteile an dieser Erkrankung leiden.
Kommentare