Ist die Krise unsere Chance?
Berichte über steigende Arbeitslosenzahlen, unsichere Märkte und sinkende Einnahmen gingen Hand in Hand mit dem ökonomischen Großereignis: der Wirtschaftskrise. Pessimistische Aussichten auf die persönliche und wirtschaftliche Zukunft haben uns vor allem eine gehörige Portion Angst eingejagt.
Doch oft kommt es eben gar nicht so schlimm, wie man denkt. Nach dem Chef-Ökonom der ING-DiBa, Carsten Brzeski, hat sich für den einzelnen Österreicher kaum etwas verändert. Vielmehr hat die Krise der schnelllebigen Wirtschaft einen Denkzettel verpasst und sie ein Stückweit entschleunigt. „Vielleicht sollten wir uns auf eine längere Periode mit einer positiven Stagnation einstellen.“
Nicht umsonst besteht das chinesische Wort für „Krise“ aus dem gleichen Zeichen wie „Gelegenheit“. Denn, die Wirtschaftskrise hat uns nicht nur eingeschränkt, sondern auch die Chance zum Umdenken gegeben. Es liegt nun an jedem einzelnen Wirtschaftsakteur umzudenken und sich zu fragen, wo er steht und in Zukunft stehen will. Beste Bedingungen also um Innovationen anzukurbeln und sich neu zu positionieren. Das sieht auch der Volkswirt so: „Die Krise war zu kurz und zu mild, um wirkliche Veränderungen herbeizurufen. Das Schöne daran aber war, dass die Menschen erkannt haben, dass nichts fix ist.“
Die Wirtschaftskrise hat Privatpersonen in Österreich zwar nicht hart getroffen, aber vielleicht hilft sie dennoch dabei auch das eigene Handeln zu überdenken. Gesellschaftliche Bewegungen die zu bewussteren Konsum, Nachhaltigkeit und Up-Cycling aufrufen, könnten dafür schon die ersten Vorboten sein. Die Krise war und ist also auch ein Fingerzeig und eine Chance für die Zukunft, die uns aus der Komfortzone des alltäglichen Wirtschaften und Leben geworfen hat, und uns nun dazu zwingt innovativ zu Denken.
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