Mitterlehner hofft auf Exportboom Richtung Iran

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Nach dem historischen Atomabkommen stehen heimische Firmen Schlangen, um im Iran tätig zu werden.

Österreich will von dem nach dem Atom-Deal wieder anspringenden Geschäft mit dem Iran besonders profitieren. Die heimischen Unternehmen genießen, ist Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) überzeugt, einen guten Ruf im Iran und sind gut positioniert: "Daher erwarten wir, dass Österreich zusammen mit Deutschland, Frankreich und Italien zu jenen Ländern gehören wird, denen die Einigung und das neue Klima mehr nützen wird als anderen Ländern."

Mitterlehner wird heute, Donnerstag, den iranischen Handels- und Industrieminister Mohammed Reza Nehmatzadeh und den iranischen Vizepräsidenten Sorena Sattari, in Wien treffen. Geplante Themen sind das Ausloten von Marktchancen bei Öko-Innovationen (Ausbau Erneuerbarer Energien, Recycling), beim Ausbau der Infrastruktur, aber auch im Maschinenbau, in dem der Iran Aufholbedarf hat.

Die Chancen für eine Belebung des Handels mit dem Iran – die Wirtschaftskammer erwartet eine Steigerung des Handelsvolumens auf eine Milliarde Euro bis 2020 – stehen gut. Mit 77 Millionen Einwohnern ist das Land ein großer Markt und verfügt über eine wachsende kaufkräftige Mittelschicht.

300 Teilnehmer

Anlass ist eine von der Wirtschaftskammer organisierten EU-Iran-Konferenz, an der mehr als 300 Teilnehmer erwartet werden. Außenminister Sebastian Kurz meinte am Donnerstagvormittag gegenüber der APA und der "Wiener Zeitung", dass das Abkommen eine "Chance für die österreichische Wirtschaft und für die Intensivierung der Beziehungen" sei. "Wir haben traditionell gute Beziehungen zum Iran und wenn der Deal implementiert wird und die Sanktionen aufgehoben werden, ergeben sich für österreichische Firmen eine Vielzahl von Möglichkeiten", so Kurz, der im September gemeinsam mit Bundespräsident Heinz Fischer und einer großen Wirtschaftsdelegation nach Teheran reisen will.

Die interessierten Unternehmen bekommen neben aktuellen Zahlen zur iranischen Wirtschaft auch Thesen und Ausblicke zu Chancen und Risiken bei Investitionen im schiitischen Golfstaat präsentiert.

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