Heta-Gläubiger müssen sich heute entscheiden

Hypo-Alpe-Adria Bank
Um 17 Uhr endet die Frist für das Rückkaufangebot des Landes Kärnten.

Der Poker um die landesgarantierten Anleiheschulden der früheren Hypo Alpe Adria (heute: Heta) soll heute um 17 Uhr zu Ende sein. Da endet die Frist für das "unverhandelbare" Angebot Kärntens für den Anleiherückkauf. Bisher wurde überwiegend ein bevorstehendes Scheitern des Deals signalisiert.

Stellungnahme erst am Montag

Das Land Kärnten und auch der Bund wollen sich erst Montagmittag zum Ergebnis äußern. Das wird mit dem Rechnen und Kontrollieren des Rücklaufs durch die Investmentbanken argumentiert, und mit erforderlichen Notariatsakten. Hinter vorgehaltener Hand ist aber auch von einem versuchten Zeitgewinn über das Wochenende für weitere Gespräche die Rede. "Rechtlich ist es unmöglich, die Uhren anzuhalten", verlautet von anderer Seite. Die Frist laufe heute Nachmittag ab.

Sollte mehr als ein Drittel der Gläubiger heute noch öffentlich erklären, dass sie das Angebot (Rückkauf der Anleihen zu 75 Prozent des Nennwerts) endgültig zurückgewiesen haben, dann ist aber ohnehin klar, dass die Sache gelaufen ist.

Kein zweites Angebot

Dass an den Stellschrauben des Kärntner Rückkaufangebots samt Nachbesserung durch Zerobond-Umschuldungen vom Bund noch gedreht werden kann, wurde wiederholt in Abrede gestellt. Zuletzt Donnerstagabend von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP). Es werde "kein zweites Angebot" geben.

Was im Land Kärnten los ist, wenn der Ablehnungsfall eintritt, wird seit Tagen bei allen Beteiligten in Österreich durchgespielt. Derzeit tobt ein Streit der Gutachter, wann genau die Haftung des Landes schlagend wird - und damit Kärnten vor einer Pleite stehen würde. Unmittelbare Pleite-Sorgen hat Schelling zuletzt aber zerstreut.

Die großen Heta-Gläubiger pochen weiter auf die öffentlichen Haftungen, mit denen die einstigen Hypo-Anleihen verkauft worden waren, namentlich als mündelsichere Papiere.

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