Gigantisches Amazonas-Kraftwerk Belo Monte startete Teil-Betrieb
Die ersten Turbinen eines der weltweit größten Kraftwerke sind von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff offiziell in Betrieb genommen worden. Das hoch umstrittene Wasserkraftwerk Belo Monte im Norden des Amazonasgebiets soll nach der bis 2019 geplanten vollständigen Fertigstellung eine Leistung von 11.233 Megawatt haben und bis zu 60 Millionen Menschen mit Energie versorgen.
20.000 Arbeiter waren an Errichtung beteiligt
Die Planungen für die mit mehreren Staubecken im Rio Xingu konstruierte Anlage begannen 1975. Rund 20.000 Arbeiter errichten das Kraftwerk. Rousseff sprach von einer "grandiosen Ingenieursleistung". Zunächst beträgt die Leistung zur kommerziellen Stromproduktion nur 649,9 Megawatt. Enorme Kostensteigerungen, Umweltzerstörungen und mehrere getötete Arbeiter hatten die Kritik an dem Kraftwerksprojekt verstärkt.
Zwei Österreich-Bezüge
Mit einer maximalen Leistung von 11.200 Megawatt ist Belo Monte am Xingu-Fluss im brasilianischen Bundesstaat Para der drittgrößte Staudamm der Welt. Auch die österreichische Andritz AG ist an dem Projekt beteiligt.
Über Jahre verzögerten Umweltschützer und Indigenenvertreter mit einstweiligen Verfügungen die Fertigstellung. An vorderster Front kämpfte der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler von Altamira-Xingu gegen den Damm. Er geißelte die zwangsweise Umsiedlung von 40.000 Menschen und bezeichnete Belo Monte als soziale und ökologische Katastrophe.
Weiterer Staudamm geplant
Neben Belo Monte plant die Regierung ein weiteres Mega-Projekt, am Tapajos-Fluss im Herzen des brasilianischen Amazonasgebiets. Hier ist ein Staudamm über 7,6 Kilometer Länge geplant, um riesiges Wasserkraftwerk mit über 8000 Megawatt Leistung zu bauen. Der indigenen Stamm der Munduruku fürchtet dadurch den Verlust seiner natürlichen Lebensgrundlagen.
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