Warum ein Eis Kopfweh verursachen kann

Zeit nehmen fürs Eis schlecken maximiert die Sinnesfreude
Der Kältekopfschmerz ist kurz, aber heftig.

Endlich Sommer, her mit dem Eis. Ein Vergnügen. Doch dann, nach ein paar Genuss-Momenten, ist er da. Wie aus heiterem Himmel kommt der Kopfschmerz, dauert etwa 60 Sekunden lang. Auf der Stirn, an den Schläfen – ziehend und unangenehm. An dem Phänomen „Eiscreme-Schmerz“ leiden – geschätzt – 40 Prozent der Bevölkerung. Eine kurze Umfrage in der Redaktion zeigt, wie unterschiedlich der Eis-Genuss wahrgenommen wird: Manche sagen, klar, das kennen wir, jedes Mal beim Eis essen tut es so richtig weh. Oder beim Genuss eiskalter Getränke mit Eiswürfel. Andere schütteln nur erstaunt den Kopf: „Hä? Wir kriegen nur Kopfweh, wenn wir zu viel Alkohol getrunken haben“.

Ein harmloses Phänomen

Bleibt nur noch die Frage nach den Gründen für dieses seltsame Phänomen – und ob der Eis-Kopfschmerz gefährlich ist. Zweiteres kann mit einem einfachen Nein beantwortet werden. Essen Sie ruhig weiter Eis, so lange Ihnen dadurch nicht schlecht wird.

Zu Punkt 1: Wie es dazu kommt, ist noch nicht ganz gelöst. Menschen, die an „Ice-Freeze“ leiden, haben eine Art Kurz-Krampf im Kopf. In jenem Moment, wo der eiskalte Genuss den Rachenraum berührt, springen die Kälterezeptoren an. Darauf reagiert das Gehirn mit der Botschaft „Blutgefäße verengen“, es kommt zu einer Veränderung des Blutflusses im Kopf. Einer weiteren Annahme zufolge, könnte der hochsensible Gesichtsnerv eine Rolle spielen. Er versorgt die Schleimhäute der Stirnhöhlen und auch der Hirnhäute. Eis könnte den empfindsamen Trigeminus-Nerv reizen – der wiederum alarmiert das Gehirn.

Auch kaltes Wasser wirkt

Warum ein Eis Kopfweh verursachen kann
Ein Eiswürfel fällt in ein Glas mit Wasser und spritzt

Übrigens kann auch sehr kaltes Wasser (vier Grad Celsius) Schmerz auslösen, wie eine deutsche Studie an der Universität Halle zeigte. Und zwar eher als ein Eiswürfel. Dort hat man sich im Rahmen einer Studie den Eiscreme-Kopfschmerz näher angesehen, um herauszufinden, ob sich daraus Schlüsse für die Schlaganfall-Behandlung ziehen ließen. Die Wissenschaftler maßen mit Hilfe von Doppler-Sonografie die Durchblutungsveränderungen im Gehirn. Jedenfalls hat sich im Rahmen dieser Studie gezeigt, dass der Blutfluss aufgrund des Kältereizes zugenommen hat. Frühere Untersuchungen zeigten eher eine Verlangsamung.

Der Freeze-Effekt trifft übrigens bevorzugt Migränepatienten. Die sollten vor allem vermeiden, gierig Eis zu essen. Besser ist es, das Eis langsam auf der Zunge zergehen zu lassen.

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