Winter-Olympia 2022 in Peking

Der Moment...wenn du ein Milliarden-Volk glücklich machst. IOC-Boss Bach mit der Entscheidung
Die chinesische Hauptstadt setzte sich knapp gegen das kasachische Almaty durch.

Mit einem Favoritensieg endete die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 durch den Kongress des Internationalen Olympischen Comites (IOC). Das favorisierte Peking setzte sich bei der Abstimmung der Delegierten gegen Almaty (Kasachstan) durch. Die chinesische Hauptstadt ist damit zum zweiten Mal Schauplatz von Olympia: 2008 waren die Sommersportler zu Gast in der Millionenmetropole. Peking ist damit die erste Stadt, die sowohl Sommer- als auch Winter-Olympia austragen wird. Für die Mehrheit der 85 IOC-Mitglieder dürfte auch die große organisatorische Erfahrung der chinesischen Ausrichter ausschlaggebend gewesen sein.

Die Entscheidung fiel knapper aus als erwartet: 44 IOC-Mitglieder entschieden sichfür die chinesische Hauptstadt, 40 hingegen für den Konkurrenten Almaty.

Nachnutzung & Kunstschnee

Das Pekinger Konzept baute auf eine Nachnutzung vieler Sportstätten der Olympischen Sommerspiele. Dennioch wear bereits im Vorfeld die Kritik groß. Für die chinesischen Winterspiele müssten riesige Massen von Kunstschnee produziert werden. Dazu muss zwischen den Eiswettkampfstätten in Peking und den knapp 200 Kilometer entfernten Skigebieten eine Hochgeschwindigkeitszugverbindung gebaut werden – ein Milliardenprojekt, das allerdings im operativen Budget nicht auftaucht. Infrastrukturmaßnahmen zählen extra. Sorgen bereitet zudem die Luftverschmutzung. Nach 2018 in Pyeongchang (Südkorea/Winter) und 2020 in Tokio (Japan/Sommer) wird das globale Sportereignis damit dreimal in Folge in Asien stattfinden.

Der Außenseiter aus Kasachstan hatte sich bereits vergeblich um die Spiele 2014 beworben, die am Ende Sotschi (Russland) bekam. Almaty gewann durch die Bewerbung mit einem Konzept von kompakten, kostengünstige Spielen viel Anerkennung. Der Appell des kasachischen Ministerpräsidenten Karim Massimow an das IOC, „eine goldene Gelegenheit“ zu nutzen und ein kleines Land die Winterspiele organisieren zu lassen, wurde nicht erhört.

Thomas Bach (IOC-Präsident): „Mit der großen Erfahrung von China bei der Organisation von Großveranstaltungen ist das eine sichere Wahl. Wir wissen, dass China seine Verpflichtungen erfüllen und Versprechen halten wird. Es ist ein historisches Ergebnis. Von heute an wird Peking die erste Stadt in der olympischen Geschichte sein, die Sommer- und Winterspiele ausrichtet - und das in einem Zeitraum von zwölf Jahren.“

Xi Jinping, Chinas Staats- und Parteichef: „Es ist das Bestreben von 1,3 Milliarden Chinesen, fantastische, außergewöhnliche und ausgezeichnete Winterspiele zu präsentieren.“

Andrej Krjukow, Vizepräsident des Bewerbungskomitees, von Almaty: „Mit der Bewerbung für die Winterspiele haben wir der Welt die wunderbare Entwicklung gezeigt, die Kasachstan seit seiner Unabhängigkeit gemacht hat. Das allein ist ein wichtiger Sieg für unser Land.“

Karl Stoss, ÖOC-Präsident: „Wir gratulieren China zur Austragung der Spiele 2022. Es war am Ende eine denkbar knappe Entscheidung. Wenn man alpine und nordische Kriterien heranzieht, dann hätte aus unserer Sicht vieles für Almaty gesprochen, noch dazu wenn bedenkt, dass praktisch alle Sportstätten schon existieren.“

Peter Mennel, ÖOC-Generalsekretär: „Logistisch werden die Winterspiele in Peking aufgrund der weiten Wege (von Peking ins Skigebiet) zur großen Herausforderung. Dazu kommt die Kostenfrage - drei Spiele hintereinander in Asien, das wird die Budgets der europäischen Komitees stark belasten.“

Kommentare