Titelkampf vor den Toren Wiens

Valentino Rossi hat im Titelkampf sehr gute Karten.
Rossi wird von Márquez und Lorenzo gejagt. Nächstes Jahr wird in Spielberg gerast.

Im Vorjahr war die WM in Brünn schon entschieden, als Marc Márquez mit zehn Siegen in Folge und 89 Punkten Vorsprung angereist war. In diesem Jahr geht es 130 Kilometer von Wien entfernt am Sonntag (14.00 Uhr, live Eurosport) aber um den Titel in der Motorrad-WM: Auf dem Masaryk-Ring von Brünn steigt der Dreikampf zwischen Valentino Rossi, Márquez und Jorge Lorenzo.

2016 in Spielberg

Brünn war 19 lange Jahre der Heim-Grandprix für die Motorrad-Fans gewesen. Nächstes Jahr gibt es erstmals seit 1997 wieder einen WM-Lauf in Österreich, wieder in Spielberg. Davor waren 22 Mal WM-Läufe auf dem Salzburg-Ring ausgetragen worden.

Márquez gewann vergangenen Sonntag in Indianapolis und damit den dritten WM-Lauf in Folge. Der MotoGP-Titelverteidiger siegte auf seiner Honda vor Lorenzo (Yamaha). Mit fast sechs Sekunden Rückstand wurde Valentino Rossi Dritter. Der 36-jährige Italiener, der heuer stets zumindest Dritter war, führt in der WM-Gesamtwertung (195 Punkte) vor Lorenzo (186). Grund genug, Rossis Gefährt, die Yamaha YZR-M1 einmal genauer vorzustellen (siehe Infografik). Márquez (139 Punkte) verbesserte sich in Indianapolis mit seinem dritten Saisonsieg auf Platz 3 und liegt derzeit noch 56 Punkte hinter Rossi.

Márquez muss auf Patzer von Rossi und Lorenzo hoffen, um das Duo noch abfangen zu können. Am Freitag jedoch patzte er im Training und stürzte. "Wir wissen, dass die Strecke am Nachmittag bei den heißen Temperaturen nicht den besten Grip hatte. Alle hatten Probleme."

Während der Titelverteidiger ob seines Rückstandes nicht mehr allzu viel zu verlieren hat, liegen Rossi und Lorenzo so eng beieinander, dass ein Sturz dem jeweils anderen einen gewaltigen Vorteil verschaffen könnte. Taktieren kann Rossi, den seine Fans zum "Dottore" (=Doktor) geadelt haben, also nicht. "Es ist noch zu früh, um darüber nachzudenken, keine Fehler zu machen. Du musst am Maximum pushen, ohne Fehler zu machen", betont der Altmeister. Vor dem Rennen in Brünn hat er Respekt. Er sagte nach dem Training: "Die Bedingungen sind für mich die schwierigsten der gesamten Saison, denn der Asphalt hat ein sehr niedriges Griplevel und das Motorrad rutscht überall. Gleichzeitig gibt es auch noch viele Bodenwellen. Ehrlich gesagt ist es sehr schwierig, das Maximum zu geben."

Selbst nach dem samstägigen Qualifying sollte man sich in Brünn allerdings nicht in Sicherheit wiegen. Der letzte MotoGP-Pilot, der von der Poleposition aus in Brünn siegen konnte, war Rossi 2009.

Vorjahressieger

Im Vorjahr stand Dani Pedrosa in Brünn am Ende ganz oben auf dem Stockerl. Um den WM-Titel kann er in diesem Jahr zwar nicht mitkämpfen, doch den Honda-Piloten muss man in Brünn auf der Rechnung haben.

Seit der Einführung der MotoGP-Klasse im Jahr 2002 gewann Honda bereits sechs Mal in Brünn, Yamaha feierte den letzten Sieg vor fünf Jahren – mit Jorge Lorenzo.

Titelkampf vor den Toren Wiens

Kommentare