Hamilton gewinnt den Großen Preis von Kanada
Vor dem Rennen war sich Niki Lauda ganz sicher. Alles werde gut gehen, wenn seine Mercedes-Fahrer sich nur an eine grundlegende Regel halten: "Es darf keinesfalls passieren, dass einer den anderen in die Wiese drückt und Vettel vorbeifährt."
In der ersten Kurve des Grand Prix von Kanada drückte Lewis Hamilton Nico Rosberg in die Wiese. Vettel fuhr vorne davon.
Einen Vorwurf an seine Fahrer gab es von Lauda aber keinen: "Es war hart und knackig."
Bessere Taktik
Nach der Siegerehrung bedankte er sich (wie immer)artig beim (wie immer) besten Publikum und sagte: "Es war sehr knapp zwischen mir und Nico, wo ich ohne Schaden wieder rausgekommen bin. Dann ist es gut gelaufen." In der Weltmeisterschaft werde es "jetzt richtig spannend. Ich muss in meiner Serie jetzt den nächsten Sieg anhängen."
Denn in der WM-Wertung macht der regierende Weltmeister weiter Druck. Nur noch neun Punkte fehlen auf den weiterhin führenden Nico Rosberg.
Naturgemäß zufrieden war auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Die Strategie mit einem Stopp war perfekt. Wir haben zuvor aber nicht gewusst, ob der Reifen so lange hält", sagte der Wiener. "Aber unsere Starts waren schlecht und der vom Sebastian war gut."
Besserer Start
Tatsächlich manövrierte sich der Deutsche mit seinem Blitzstart in eine aussichtsreiche Position. Doch nach seinem zweiten Boxenstopp war der Ferrari hinter Hamilton – und kam auch im Finish nicht mehr nahe genug heran. "Lewis war für mich ein bisschen zu schnell, aber das war für uns ein gutes Wochenede", analysierte Vettel. "Ich war das ganze Rennen immer am Limit." Voller Zuversicht gehe er in die weitere Saison, "weil wir kommen immer näher an die Spitze heran."
Glücklicher Dritter wurde Valtteri Bottas. Auch der finnische Williams-Fahrer kam mit nur einem Boxenstopp ins Ziel.
Bei Nico Rosberg war in Runde 52 die Luft heraußen. Genauer gesagt aus dem linken Hinterreifen seines Mercedes. Der Deutsche musste ein zweites Mal an die Box, der Traum vom Podest war damit endgültig vorbei – Platz fünf. "Das Rennen war enttäuschend und verloren habe ich es am Start. Wenn es eng wird, lässt Lewis keinen Platz, das ist klar." Wie die Stimmung des WM-Führenden sei: "Ich bin sauer."
Ob Nico Rosberg im nächsten Jahr auch noch im Mercedes sitzen wird, ist offen. Der Vertrag des Deutschen läuft jedenfalls Ende 2016 aus. Spekuliert wird immer noch mit einem Wechsel zu Ferrari.
Grand Prix von Kanada (70 Runden a 4,361 km = 305,270 km):
1. | Lewis Hamilton (GBR) | Mercedes | 01:31:05,296 Std. |
Durchschnittsgeschw.: | 201,277 km/h | ||
2. | Sebastian Vettel (GER) | Ferrari | +05,011 |
3. | Valtteri Bottas (FIN) | Williams | +46,422 |
4. | Max Verstappen (NED) | +53,020 | |
5. | Nico Rosberg (GER) | Mercedes | +01:02,093 |
6. | Kimi Räikkönen (FIN) | Ferrari | +01:03,017 |
7. | Daniel Ricciardo (AUS) | Red Bull | +01:03,634 |
8. | Nico Hülkenberg (GER) | Force India | +1 Runde |
9. | Carlos Sainz jr. (ESP) | Toro Rosso | +1 Runde |
10. | Sergio Perez (MEX) | Force India | +1 Runde |
11. | Fernando Alonso (ESP) | McLaren | +1 Runde |
12. | Daniil Kwjat (RUS) | Toro Rosso | +1 Runde |
13. | Esteban Gutierrez (MEX) | Haas | +2 Runden |
14. | Romain Grosjean (FRA) | Haas | +2 Runden |
15. | Marcus Ericsson (SWE) | Sauber | +2 Runden |
16. | Kevin Magnussen (DEN) | Renault | +2 Runden |
17. | Pascal Wehrlein (GER) | Manor | +2 Runden |
18. | Felipe Nasr (BRA) | Sauber | +2 Runden |
19. | Rio Haryanto (INA) | Manor | +2 Runden |
Ausgeschieden: Jenson Button (GBR) McLaren, Felipe Massa (BRA) Williams, Jolyon Palmer (GBR) Renault
Schnellste Runde: Nico Rosberg (GER) Mercedes, 60. Runde: 01:15,599 Min. (Durchschnitt: 207,670 km/h)
WM-Stand (nach 7 von 21 Rennen):
1. | Nico Rosberg (GER) | Mercedes | 116 |
2. | Lewis Hamilton (GBR) | Mercedes | 107 |
3. | Sebastian Vettel (GER) | Ferrari | 78 |
4. | Daniel Ricciardo (AUS) | Red Bull | 72 |
5. | Kimi Räikkönen (FIN) | Ferrari | 69 |
6. | Max Verstappen (NED) | Red Bull | 50 |
7. | Valtteri Bottas (FIN) | Williams | 44 |
8. | Felipe Massa (BRA) | Williams | 37 |
9. | Sergio Perez (MEX) | Force India | 24 |
10. | Daniil Kwjat (RUS) | Toro Rosso | 22 |
11. | Romain Grosjean (FRA) | Haas | 22 |
12. | Fernando Alonso (ESP) | McLaren | 18 |
13. | Nico Hülkenberg (GER) | Force India | 18 |
14. | Carlos Sainz jr. (ESP) | Toro Rosso | 18 |
15. | Kevin Magnussen (DEN) | Renault | 6 |
16. | Jenson Button (GBR) | McLaren | 5 |
17. | Stoffel Vandoorne (BEL) | McLaren | 1 |
Konstrukteurs-WM (nach 7 von 21 Rennen):
1. | Mercedes | 223 |
2. | Ferrari | 147 |
3. | Red Bull | 130 |
4. | Williams | 81 |
5. | Force India | 42 |
6. | Toro Rosso | 32 |
7. | McLaren | 24 |
8. | Haas | 22 |
9. | Renault | 6 |
Verstappen 13 Punkte bei Toro Rosso vor Wechsel zu Red Bull eingefahren. Kwjat 21 Punkte bei Red Bull vor Wechsel zu Toro Rosso eingefahren.
Nächstes Rennen: Grand Prix von Europa in Baku am 19. Juni.
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