Hamilton gewinnt in Silverstone
Rennfahren ist ein schicksalshafter Sport. Triumph und Tragödie lauern an jeder Ecke. Der Große Preis von Großbritannien in Silverstone war ein Paradebeispiel dafür. Lewis Hamilton gewann ein aufreibendes Formel-1-Rennen. Auch der englische Mercedes-Pilot sollte lieber ans Schicksal glauben: Das letzte (und bis gestern einzige) Mal, als Hamilton in der Heimat triumphieren konnte, war am 6. Juli 2008. In der selben Saison wurde er zum ersten (und bislang einzigen) Mal Weltmeister.
Die Chance auf Titel Nummer zwei könnte sich heuer bieten. Zwar sind noch zehn Rennen zu fahren, Hamilton meldete sich gestern, exakt sechs Jahre nach seinem ersten Silverstone-Sieg, im Titelduell mit seinem Mercedes-Kollegen Nico Rosberg zumindest wieder zurück. Zwar wird der Deutsche auch in zwei Wochen in Hockenheim als WM-Führender anreisen, sein Vorsprung auf Hamilton schmolz allerdings in Silverstone von 29 auf nur vier Punkte. Weil auch bei Rosberg das Schicksal mitfuhr. Auf dem Weg zu einem Start-Ziel-Sieg streikte in Runde 30 von 52 das Getriebe im Mercedes. Für Rosberg war es der erste Ausfall im neunten Rennen der Saison – davor war er nie schlechter als Zweiter klassiert. „Dieses Wochenende hat gezeigt, dass du nie aufgeben darfst“, bilanzierte der Sieger.
Räikkönen-Crash
Als Hamilton gerade die Ehrenrunde drehte, stieg Kimi Räikkönen in einen Ferrari. Gut, das ist noch nicht sonderlich verwunderlich, immerhin wird der Finne dafür bezahlt. Allerdings stand dieser Ferrari vor dem Krankenzentrum an der Strecke. Der Szene vorangegangen war ein Abflug des Finnen in der ersten Runde des Rennens. Räikkönen verlor nach einem Ausritt die Kontrolle über seinen Ferrari, der Bolide prallte hart gegen eine Streckenbegrenzung und schob auch noch Felipe Massa im Williams von der Piste. Bis auf ein paar Prellungen bei Räikkönen wurde niemand gröber verletzt. Schicksal will man meinen, die hohen Sicherheitsstandards sind es aber wohl eher. Eine fast einstündige Rennunterbrechung war die Folge. Als der Grand Prix neu gestartet wurde, nahm alles seinen gewohnten Lauf: Die Mercedes-Piloten hetzten einander über den Asphalt, die Konkurrenz hechelte hinterher. Als Rosberg ausrollte, nutzte nicht nur Hamilton die Gunst der Stunde. Der Finne Valtteri Bottas freute sich über seinen ersten zweiten Platz. Nicht nur der Williams-Pilot wird diesen Grand Prix lange nicht vergessen.
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat am Sonntag seinen Formel-1-Heim-Grand-Prix in Silverstone gewonnen. Der 29-jährige Engländer setzte sich überlegen vor dem Finnen Valtteri Bottas (Williams) und dem Australier Daniel Ricciardo (Red Bull) durch. Der deutsche WM-Leader Nico Rosberg schied in der 30. von 52 Runden auf Platz eins liegend wegen Getriebeproblemen aus.
Bilder vom Grand-Prix:
Endstand des Formel-1-Grand-Prix von Großbritannien:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes: 02:26:52,094
2. Valtteri Bottas (FIN) Williams: +30,135
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull: +46,495
4. Jenson Button (GBR) McLaren: +47,390
5. Sebastian Vettel (GER) Red Bull: +53,864
6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari: +59,946
7. Kevin Magnussen (DEN) McLaren: +01:02,563
8. Nico Hülkenberg (GER) Force India: +01:28,692
9. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso: +01:29,340
10. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso: +1 Runde
11. Sergio Perez (MEX) Force India: +1 Runde
12. Romain Grosjean (FRA) Lotus: +1 Runde
13. Adrian Sutil (GER) Sauber: +1 Runde
14. Jules Bianchi (FRA) Marussia: +1 Runde
15. Kamui Kobayashi (JPN) Caterham: +2 Runden
16. Max Chilton (GBR) Marussia: +2 Runden
17. Pastor Maldonado (VEN) Lotus: +3 Runden
27. Sieg für Hamilton
Mit seinem Erfolg beim Grand Prix von Großbritannien hat Lewis Hamilton am Sonntag nach Formel-1-Siegen mit Jackie Stewart gleichgezogen. Der Mercedes-Pilot und der frühere Rennfahrer haben nun jeweils 27 Mal triumphiert.
Die erfolgreichsten Grand-Prix-Gewinner:
1. Michael Schumacher (GER): 91 Siege
2. Alain Prost (FRA): 51
3. Ayrton Senna (BRA): 41
4. Sebastian Vettel (GER): 39*
5. Fernando Alonso (ESP): 32*
6. Nigel Mansell (GBR): 31
7. Jackie Stewart (GBR): 27
Lewis Hamilton (GBR): 27*
9. Jim Clark (GBR): 25
Niki Lauda (AUT): 25
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