Der gefeierte Grand Prix fürchtet die Zukunft

Two fans wearing masks of former race car drivers David Coulthard (L) and Eddie Jordan take a photo outside the paddocks ahead of the Canadian F1 Grand Prix at the Circuit Gilles Villeneuve in Montreal, June 6, 2013. The Canadian F1 Grand Prix will take place on June 9. REUTERS/Christinne Muschi (CANADA - Tags: SPORT MOTORSPORT F1 TPX IMAGES OF THE DAY)
Das Rennen in Kanada ist beliebt bei Fahrern und Fans, doch der Verbleib im Kalender ist offen.

Auch das Lob der Fahrer und Teams ist keine Garantie in der Formel 1. Der Große Preis von Kanada in Montreal wird von den Protagonisten sowie den Fans alljährlich zu den besten im Rennkalender gezählt, dennoch ist das Rennen in der kanadischen Metropole alles andere als gesichert in der Zukunft.

Der Vertrag der Streckenbetreiber mit Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone läuft mit der kommenden Saison aus, der Abschluss eines avisierten Zehnjahresdeals lässt weiterhin auf sich warten – wohl, weil die kanadische Regierung in Ottawa keine öffentlichen Mittel in die von Ecclestone geforderte Erhöhung der Gebühren stecken will.

Derzeit fließen an die Königsklasse pro Jahr 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 11,2 Millionen Euro) aus Kanada, ein Drittel davon kommt aus Ottawa. Dass plötzlich kein Spielraum nach oben mehr da ist, um die von Ecclestone geforderten fünf Prozent Aufschlag und Modernisierungsarbeiten an der Strecke zu decken, soll die übrigen Partner nach Informationen der Lokalpresse überrascht haben.

Obwohl die Stadt offiziell nur eine Million Dollar trägt, sind die tatsächlichen Investitionen wohl um einiges höher.

Lohnendes Beispiel

Hinzu kommt, dass ein weiteres Drittel aus einem privaten Tourismusfonds kommt, in den unter anderem die Hoteltaxe in Montreal einfließt. Der Grand Prix von Kanada ist nämlich allen Gegenbeispielen zum Trotz ein lohnendes Geschäft. Hochrechnungen gehen davon aus, dass rund 13 Millionen Euro an direkten Steuern generiert werden. Der gesamte wirtschaftliche Vorteil soll sich – etwa durch zusätzliche Arbeitsplätze oder kostenlose Werbung für die Stadt als Reiseziel – auf geschätzte 77 Millionen Euro belaufen. Das stimmt Insider und Rennsportbefürworter zuversichtlich für die Verhandlungen.

Pikanter Streit

Die Rennställe bewegt derweil ein ganz anderes Thema: der Reifentest von Mercedes vor wenigen Wochen in Barcelona. Das Werksteam muss sich in der Causa ja vor einem externen Tribunal verantworten, eine Strafe droht. Währenddessen plädiert Konkurrent Ferrari für eine Lockerung des Testverbots. Die Scuderia nannte die vierwöchige Sommerpause als passende Gelegenheit für zusätzliche Tests.

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