Der gefeierte Grand Prix fürchtet die Zukunft
Auch das Lob der Fahrer und Teams ist keine Garantie in der Formel 1. Der Große Preis von Kanada in Montreal wird von den Protagonisten sowie den Fans alljährlich zu den besten im Rennkalender gezählt, dennoch ist das Rennen in der kanadischen Metropole alles andere als gesichert in der Zukunft.
Der Vertrag der Streckenbetreiber mit Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone läuft mit der kommenden Saison aus, der Abschluss eines avisierten Zehnjahresdeals lässt weiterhin auf sich warten – wohl, weil die kanadische Regierung in Ottawa keine öffentlichen Mittel in die von Ecclestone geforderte Erhöhung der Gebühren stecken will.
Obwohl die Stadt offiziell nur eine Million Dollar trägt, sind die tatsächlichen Investitionen wohl um einiges höher.
Lohnendes Beispiel
Hinzu kommt, dass ein weiteres Drittel aus einem privaten Tourismusfonds kommt, in den unter anderem die Hoteltaxe in Montreal einfließt. Der Grand Prix von Kanada ist nämlich allen Gegenbeispielen zum Trotz ein lohnendes Geschäft. Hochrechnungen gehen davon aus, dass rund 13 Millionen Euro an direkten Steuern generiert werden. Der gesamte wirtschaftliche Vorteil soll sich – etwa durch zusätzliche Arbeitsplätze oder kostenlose Werbung für die Stadt als Reiseziel – auf geschätzte 77 Millionen Euro belaufen. Das stimmt Insider und Rennsportbefürworter zuversichtlich für die Verhandlungen.
Pikanter Streit
Die Rennställe bewegt derweil ein ganz anderes Thema: der Reifentest von Mercedes vor wenigen Wochen in Barcelona. Das Werksteam muss sich in der Causa ja vor einem externen Tribunal verantworten, eine Strafe droht. Währenddessen plädiert Konkurrent Ferrari für eine Lockerung des Testverbots. Die Scuderia nannte die vierwöchige Sommerpause als passende Gelegenheit für zusätzliche Tests.
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