Teilnahme-Kriterien für Russlands Leichtathleten

IAAF-Präsident Sebastian Coe will den sauberen, russischen Athleten eine Chance geben.
Bei Erfüllung der IAAF-Kriterien ist ein Start in Amsterdam unter neutraler Flagge möglich.

Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hat am Donnerstag in Anlehnung an die am Freitag in Wien beschlossene Verlängerung der Suspendierung russischer Athleten die Kriterien u.a. für einen EM-Start festgelegt. Demnach sei ein Antreten im Juli in Amsterdam unter neutraler Flagge möglich, wenn sich Sportler nachweislich schon länger außerhalb des russischen Anti-Doping-Systems aufhalten.

Die Starterlaubnis bei internationalen Wettkämpfen setzt demnach voraus, dass die Aktiven nicht in Russland stationiert sind und sich in einem anerkannten Doping-System testen lassen. Erfüllen die Athleten die Kriterien, können sie zwar nicht unter russischer, aber unter neutraler Flagge antreten.

Antrag von Stepanowa

„Wir wissen, dass einige russische Athleten unter Anwendung dieser neuen Regel an internationalen Wettbewerben teilnehmen wollen. Deshalb ist es wichtig, dass nun alle die Kriterien kennen und wissen, wie ihre Anwendung überprüft wird“, sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe.
Die russische „Whistleblowerin“ Julia Stepanowa hatte am Montag einen entsprechenden Antrag gestellt. Die 29-Jährige hofft so bei den kontinentalen Titelkämpfen vom 6. bis 10. Juli dabei sein zu können. Jetzt muss der Doping-Prüfungsausschuss der IAAF entscheiden, ob Stepanowa die Startkriterien erfüllt.

Stepanowa hatte 2014 zusammen mit ihrem Mann Witali in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping“ das flächendeckende Betrugssystem in Russland aufgedeckt und floh danach mit ihrer Familie. Sie lebt inzwischen in den USA.

Kommentare