Weltmeister Deutschland wendet Blamage ab

Weltmeister Deutschland konnte im freundschaftlichen Länderspiel gegen Australien eine Blamage nur mit Mühe abwenden. Erst ein später Treffer des eingewechselten Lukas Podolski verhinderte eine Niederlage. Marco Reus hatte die Deutschen in Führung gebracht, James Troisi und Mile Jedinak mit ihren Toren für eine zwischenzeitliche Wende gesorgt. In weiteren Freundschaftsspielen gewann Dänemark gegen die USA (Co-Trainer Andreas Herzog) dank dreier Tore von Nicklas Bendtner 3:2 (1:1), und Georgien, am Sonntag auswärts nächster EM-Quali-Gegner der Deutschen, feierte einen 2:0-(0:0)-Heimsieg über Malta.

Das Spiel des Weltmeisters gegen Australien stand auch im Zeichen zweier Comebacks. Sowohl Bayern-Abwehrspieler Holger Badstuber als auch Dortmund-Mittelfeldmann Ilkay Gündogan durften nach langer Leidenszeit wieder das DFB-Trikot überziehen. Badstuber übernahm die zentrale Rolle in einer Dreier-Abwehrkette mit Valencia-Legionär Shkodran Mustafi und Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes. Einer Dreierkette, die alles andere als souverän wirkte und von in den Anfangsminuten sehr aggressiven Australiern mehrmals zu Fehlern gezwungen wurde.

In Führung gingen aber dann doch die Deutschen. Sami Khedira, der die mit sechs Weltmeistern ausgestattete DFB-Elf als Kapitän auf das Feld geführt hatte, passte mit dem Außenrist in den Lauf von Marco Reus, der Dortmunder lenkte den Ball ins Tor (17.). Um ein Haar hätte Reus nur wenige Minuten später einen Doppelpack geschnürt, schob den Ball aber leichtfertig am kurzen Eck vorbei.

Kurz vor der Pause offenbarten die Deutschen einmal mehr Nachlässigkeiten im Defensivverhalten - und wurden bestraft. Nathan Burns, erster Verfolger von Marc Janko in der Torschützenliste der australischen A-League, durfte völlig ungehindert flanken, James Troisi beinahe ebenso unbehelligt zum 1:1-Pausenstand einköpfeln.

In der Halbzeitpause beendete Joachim Löw das Experiment mit der Dreierkette, brachte Sebastian Rudy für die rechte Seite und stellte auf das gewohnte 4-2-3-1-System um. Belohnt wurde er dafür vorerst nicht. Im Gegenteil, es waren die Australier, die in Führung gingen. Kapitän Jedinak zirkelte einen Freistoß aus rund 20 Metern über die Mauer, DFB-Keeper Zieler war geschlagen.

Für die verhältnismäßig schwach in die EM-Quali gestarteten Deutschen lief es auch in weiterer Folge nicht rund. Torchancen blieben Mangelware, die Australier wollten den Vorsprung mit allen Mitteln über die Zeit retten. Es dauerte bis zur 82. Minute, ehe die Löw-Elf doch noch zum Ausgleich kam. Podolski traf nach Vorarbeit von Schürrle.

Gedenkminute

Vor dem Anpfiff hatte es eine Gedenkminute für die Opfer des Flugzeug-Absturzes in Frankreich gegeben. Alle Spieler trugen zudem Trauerflor. Weltmeister Benedikt Höwedes hielt bei der deutschen Hymne ein schwarzes Schild mit der Aufschrift "Haltern trauert" vor sich. Der Schalker kommt aus der Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, die viele Opfer zu beklagen hatte.

Der Absturz einer Germanwings-Maschine mit vielen deutschen Staatsbürgern am Dienstag hatte auch das DFB-Team "tief betroffen" gemacht, wie Teammanager Oliver Bierhoff berichtet hatte. Noch vor den Nationalhymnen wurde zudem des verstorbenen deutschen Internationalen Wolfram Wuttke gedacht, der in Kaiserslautern ein Idol war.

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