Zwei Soriano-Tore reichen uninspirierten Salzburgern

Soriano traf doppelt.
Der Herbstmeister startet mit einem 2:0-Sieg in Wr. Neustadt in die Frühjahrssaison.

Spiel eins nach den Abgängen von Kampl und Alan – in Wiener Neustadt ersetzten Sabitzer und Minamino die beiden Salzburger Leistungsträger. Das klappte nur bedingt. Während der Ex-Rapidler Sabitzer mit einer engagierten Leistung dort fortsetzte, wo er im Herbst aufgehört hatte, agierte Neuzugang Minamino noch extrem zaghaft, ja regelrecht ängstlich. Vielleicht bremsten ihn auch die sechs angereisten japanischen Journalisten, die auf der Pressetribüne in der Überzahl waren.

Überhaupt war die Leistung des überlegenen Herbstmeisters beim ersten Antreten im Jahr 2015 eine ziemlich durchschnittliche Angelegenheit. Die zwei Treffer von Wr.-Neustadt-Spezialist Soriano sorgten aber doch für eine erfolgreiche Generalprobe für das Europa-League-Spiel am Donnerstag in Villarreal.

Schwacher Start

Die erste Hälfte der Salzburger war enttäuschend. Offensivpressing? Zu zaghaft. Umschalten? Viel zu behäbig. Der letzte Pass? Der kam nie an. Die Rückkehr zum 4-2-2-2-System, das unter Ex-Trainer Roger Schmidt so vorzüglich funktionierte, klappte im Stadion der Stadt Wiener Neustadt zunächst überhaupt nicht.

Salzburg machte es dem Schlusslicht zu einfach. Die Wiener Neustädter stellten einfach die Räume um den Strafraum zu, bemühten sich dazu, keine Eigenfehler zu machen. Das gelang in den ersten 45 Minuten fast perfekt.

Torchance hatten die Salzburger keine einzige. Ulmer – mit einem Schuss neben das Tor (17.) – und Bruno – mit einem Schuss über das Tor (42.) – kamen der Führung noch am nächsten. Da sich auch die Torgefahr der Niederösterreicher mit einer Ausnahme – Ulmer musste retten – unter der Wahrnehmungsgrenze bewegte, ging es torlos in die Pause.

Wenn es spielerisch überhaupt nicht funktioniert, dann sollten wenigstens die Standards klappen. Auch in dieser Hinsicht brauchte Salzburg eine Hälfte. Nach Wiederbeginn brachte aber gleich der erste ruhende Ball die Führung: Kapitän Soriano, der bis dahin auf dem überraschend gut bespielbaren Rasen herumgestolpert war, traf per Freistoß – 1:0 (50.).

Salzburg bekam nun logischerweise mehr Räume, weil das Schlusslicht aktiver werden musste. Und diese wurden auch genützt: Soriano erhöhte nach einer sehenswerten Kombination auf 2:0 (68.). Es war sein 21. Saisontor und gleichzeitig das 21. Tor gegen Wr. Neustadt.

Schlussendlich wurde es also doch der zehnte Sieg gegen die Niederösterreicher in Serie, allerdings war es auch der am wenigsten deutliche.

SC Wiener Neustadt - Red Bull Salzburg 0:2 (0:0)

Stadion Wr. Neustadt, 2.130 (richtig), SR Lechner.


Tore: 0:1 (50.) Soriano (Freistoß)
0:2 (67.) Soriano

Wr. Neustadt: Vollnhofer - T. Kainz, Susac, Sereinig, Denner - Ranftl (61. Osman Ali), O'Brien, Freitag, Dobras - Rauter (68. Maderner), Hellquist (83. Tieber)

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Carleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker, Keita - Minamino (64. Djuricin), Bruno - Soriano (81. Berisha), Sabitzer (84. Lazaro)

Gelbe Karten: keine bzw. Ilsanker, Carleta-Car

Tabelle

Helgi Kolvidsson (Wr. Neustadt-Trainer): "Wir haben gewusst, dass das kein einfaches Spiel wird. In der ersten Hälfte haben wir das, was wir uns vorgenommen haben, ganz gut geschafft. Wir haben die Mitte gut zugemacht. Der Freistoß nach der Pause war der Knackpunkt. Natürlich war Salzburg überlegen. Aber ich habe einige Dinge gesehen, auf die wir aufbauen können. Ich hätte mir aber auch etwas mehr Mut und Vertrauen gewünscht. Sehr zufrieden war ich, dass wir mit Salzburg über 90 Minuten das Tempo mitgehen konnten."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Es war ein absolut verdienter Sieg. Wiener Neustadt hat es uns lange Zeit schwer gemacht, ist gut gestanden. Die Standardsituation war der Knackpunkt. Was Jonatan Soriano betrifft, sagt die Statistik ja schon alles. Er ist aber nicht nur ein Goalgetter, sondern auch ein hervorragender Kapitän. Wir haben noch sehr viele gute Chancen gehabt. Ich bin auch aber damit zufrieden, dass wir zu Null gespielt haben. Die Neuen haben sich nahtlos in unser Spiel eingefügt. Gegen Villareal wird das ein ganz anderes Spiel, das ist ein ganz anderes Kaliber."

Jonatan Soriano (Salzburg-Doppeltorschütze): "Das 0:0 zur Halbzeit war gefährlich. Doch nach der Pause war es dann besser. Mein erstes Tor war natürlich sehr wichtig. Am Ende war unser Sieg auch verdient. Diese drei Punkte sind sehr wichtig für unser Selbstvertrauen, auch im Hinblick auf das Spiel gegen Villarreal."

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