Rapid und Admira: Ungewöhnliche Transfer-Freunde

Wie jedes Jahr kann vor dem ersten Duell von Rapid mit der Admira ein Ex-Admiraner über seinen Wechsel zu den Grünen sprechen. Vor dem morgigen Wiedersehen im Allianz-Stadion (18.30 Uhr) kommt Christoph Schösswendter diese Rolle zu.

Der 28-jährige Innenverteidiger wurde für Trainer Büskens bereits "zum Garanten für unsere defensive Stabilität". Er führt damit eine Serie fort, die 2013 mit Sabitzer begonnen wurde: Rapid holt Admiraner, die in Wien zu tragenden Säulen werden. Schwab brachte es sogar zum Kapitän. Im Gegenzug blühen Ex-Talente und Problemkinder wie Grozurek in der Südstadt auf.

Erfolgsbilanz

Neun Transfers gab es in drei Jahren, die Erfolgsbilanz ist außergewöhnlich.

Schösswendter nennt mehrere Gründe: "Seit Lederer die Admira trainiert, wird so ähnlich wie bei Rapid gespielt. Deswegen ist die Umstellung in beide Richtungen nicht so groß." Außerdem hilft die Nähe der nur 20 Kilometer entfernten Klubs: "Nach einem Wechsel muss man sein Leben nicht komplett neu organisieren."

Für Schösswendter ist die Ausgangslage mit dem Heimvorteil (bereits 19.000 verkaufte Karten) auch ohne Tormann Novota (Mandelentzündung) klar: "Wenn wir alles so umsetzen wie geplant, hat die Admira keine Chance." Klingt logisch nach vier Pflichtspielniederlagen in Folge für die Südstädter. Allerdings gab es in Wien 2016 zwei klägliche Rapid-Pleiten: 0:1 im Cup, 0:4 in der Liga.

Transferfragen

Zum Schösswendter-Ersatz soll Ione Cabrera werden. Der 30-Jährige kommt vom LASK, ist aber verletzungsanfällig. Trotzdem ist das Debüt des Spaniers bei der Admira früher zu erwarten als jenes von Giorgi Kvilitaia bei Rapid. Wegen "Überbelastung" bekam der Stürmer aus Georgien im Training wieder Leistenschmerzen. Sportdirektor Müller sagt: "Wir wollen nichts riskieren. Er wird bis Ende August nicht spielen und in Ruhe aufgebaut."

ÜBERBLICK:

Von der Admira zu Rapid:
C. Schösswendter, P. Malicsek (2016), S. Auer (2015),
S. Schwab (2014), M. Sabitzer (2013).

Von Rapid zur Admira:

D. Starkl, L. Grozurek (2015), E. Bajrami (2014), M. Katzer (2013).