Schwab köpfelt Rapid ins Viertelfinale

Torjubel: Rapid ist eine Runde weiter.
Die Barisic-Elf schlägt Sturm im Achtelfinale dank eines frühen Treffers mit 1:0.

Zum fünften Mal standen einander Rapid und Sturm in einem Cup-Spiel gegenüber, zum fünften Mal setzten sich die Wiener durch. Wie schon gegen Amstetten und Wallern in den beiden Runden zuvor gab es einen 1:0-Sieg.

Vier Tage nach dem wesentlich emotionaleren Duell beim 3:1-Sieg in Graz gelang Rapid damit nicht nur der Aufstieg ins Viertelfinale, sondern auch der Doppelpack – gegen die Grünen ist Sturm nur ein Lüftchen.

Dabei hatte Sturm die erste Chance im Spiel. Der in Graz noch gesperrt gewesene Marco Djuricin scheiterte an Tormann Jan Novota, den Nachschuss setzte Daniel Beichler übers Tor (3.).

Effizienter startete wie zuletzt in der Bundesliga Rapid. Stefan Stangl setzte Florian Kainz mit einem Lochpass in Szene. Als die mitgereisten Sturm-Fans zu einem Pfeifkonzert gegen ihren neuen Lieblingsfeind ansetzten, hatte dieser seinen ersten Ballkontakt gewinnbringend erledigt.
Mit dem schwächeren linken Fuß gelang eine perfekte Flanke auf Stefan Schwab. Der Neuzugang erzielte sein drittes Tor für die Hütteldorfer, bereits zum dritten Mal durfte der Ex-Admiraner nach einem Kopfball über einen Treffer jubeln – 1:0 (5.).

Auch am Samstag hatte Schwab die Führung erzielt, in Graz aber erst nach 36 Spielminuten. Beinahe wäre wie vor vier Tagen der Doppelschlag durch Robert Beric gelungen. Doch der Mittelstürmer wollte allein vor Tormann Christian Gratzei noch auf Louis Schaub ablegen – vergeblich (13.).

Verletzungsserie

Rapid kombinierte anfangs flott und sicher. Es hatte ja im Vergleich zum jüngsten Duell auch nur eine Änderung – Maximilian Hofmann für den angeschlagenen Christopher Dibon – gegeben. Der Spielfluss ging mit zwei akuten Verletzungen verloren: Für Stangl kam Mario Pavelic (22.), Kainz konnte hingegen nach längerer Behandlungspause weitermachen. Nicht genug, dass dem Ex-Grazer am Samstag von den Sturm-Fans ein eigens ins Stadion geschmuggelter Schweinskopf mit seinem Dress gewidmet worden war, bekam er am Mittwoch auch noch auf dem Feld eine blutende Wunde verpasst.

Gefahr gab es dann für lange Zeit nur noch aus Standardsituationen. Beric vergab nach einem Eckball aus nur drei Metern (45.), für Sturm scheiterte Michael Madl nach einem Corner (59.).

Als Sturm-Trainer Foda nach 65 Minuten mit den Neuen Josip Tadic und Marko Stankovic auf totale Offensive schaltete, verletzte sich auch noch der beste Mann auf dem Platz, Stefan Schwab, am Knöchel. Srdjan Grahovac kam, die Spielkultur war vor nur 7800 Zuschauern schon davor verloren gegangen. Eine Verlängerung verhinderte der starke Novota – in Minute 82 bei einem Kopfball von Simon Piesinger, in der Nachspielzeit bei einem Drehschuss von Tadic.

SK Rapid Wien - SK Sturm Graz 1:0 (1:0)

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 7.800, SR Hameter.

Tor: 1:0 (5.) Schwab

Rapid: Novota - Schrammel, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl (22. Pavelic) - Schwab (66. Grahovac), Petsos - Schaub, S. Hofmann (76. Starkl), F. Kainz - Beric

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Piesinger, Offenbacher (65. M. Stankovic) - Schick (81. Schloffer), Beichler, Gruber (65. Tadic) - Djuricin

Gelbe Karten: S. Hofmann bzw. Offenbacher, Klem, Piesinger

Da soll sich irgendwer bei Wacker einmal noch über die vielen Dorfklubs in der Bundesliga lustig machen. Provinziell geht’s längst auch beim zehnfachen österreichischen Meister aus Innsbruck zu. Dass ein Cup–Achtelfinale gegen den Erzrivalen aus Salzburg keine 1500 Menschen mehr ins Tivolistadion lockt, macht deutlich, wie tief der Bundesligaabsteiger mittlerweile gesunken ist.

In dieser Atmosphäre, die mehr an ein Geisterspiel erinnerte als an einen Cup-Fight, hatten die Salzburger augenscheinlich Mühe, auf Betriebstemperaturen zu kommen. Das Spiel des Meisters passte sich an die Kulisse an. Es war phasenweise gruselig mitanzusehen, wie ideenlos, antriebslos und hilflos sich die Salzburger gegen das Krisenteam aus Tirol – fünf Liganiederlagen in Folge – präsentierten. Nicht einmal die Spielerwechsel bekam der Meister unfallfrei hin – in den ersten 100 Sekunden der zweiten Halbzeit musste Salzburg zu zehnt spielen, da Kampl, der Ankersen ersetzen sollte, nicht rechtzeitig bereit war.

Und so plagten sich die Salzburger mehr schlecht als recht in das Cup-Viertelfinale. Nach der Nullnummer in der regulären Spielzeit fixierten die eingewechselten Kampl (97.) und Roguljc (108.) in der Verlängerung den 2:1-Arbeitssieg, nachdem Bergmann zwischenzeitlich ausgeglichen hatte (107.). Zur unnötigen Zusatzschicht während der englischen Wochen – sieben Partien in 21 Tagen – kommt ein weiterer Ausfall. Lazaro musste verletzt vom Feld.

Spektakel

Wesentlich mehr los als in Innsbruck war da schon in Kapfenberg. Im Duell zweier Erste-Liga-Klub schafften die Obersteirer gegen den LASK das Kunststück, einen 1:3-Rückstand noch in einen 5:3 -Sieg zu verwandeln. Ronivaldo erzielte drei Treffer. Grödig gewann durch einen Huspek-Treffer bei SKN St. Pölten mit 1:0. Damit ist der Finalist aus der Vorsaison im Achtelfinale ausgeschieden.

Bundesligist Altach setzte sich gegen Mattersburg mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch. Nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden war, scheiterten die SVM-Spieler Röcher und Höller im Elfmeterschießen an Altach-Keeper Lukse.

FC Wacker Innsbruck - FC Red Bull Salzburg 1:2 n.V. (0:0,0:0)

Innsbruck, 3.000, SR Ouschan.


Torfolge: 0:1 ( 97.) Kampl
1:1 (107.) Bergmann
1:2 (108.) Roguljic

Wacker: Grünwald - Bergmann, Popp, Djokic, Nitzlnader - Kofler - Hölzl (103. Hamzic), Micic, Säumel, Renner (103. Hirschhofer) - Zangerl (63. Gründler)

Salzburg: Walke - Schmitz, Ramalho, Hinteregger, Ankersen (47. Kampl) - Ilsanker, Lazaro (89. Roguljic), Bruno (120. Laimer), Keita - Soriano, Sabitzer

Gelbe Karte: Säumel, Djokic bzw. Bruno

Kapfenberger SV - LASK Linz 5:3 (3:3)

Kapfenberg, Franz-Fekete-Stadion, 650 Zuschauer, SR Gishammer.


Torfolge: 0:1 ( 9.) Vujanovic
1:1 (18.) Ronivaldo
1:2 (21.) Vujanovic (Elfmeter)
1:3 (35.) Hinum
2:3 (40.) Ronivaldo
3:3 (42.) Wendler
4:3 (68.) Ronivaldo
5:3 (75.) Nwamora

Kapfenberg: Petrovcic - Yatsuzuka, Bubalovic, Gollner, Suppan (83. Ito) - Wendler, Grgic, Perchtold, Felfernig (40. Nwamora) - Lasnik, Ronivaldo (88. Bahtic)

LASK: Pervan - Takougnadi, Barry, Hieblinger, Erbek - Hinum, Schröger (46. Neuhold) - Dovedan (74. Blutsch), Fabiano, Drazan - Vujanovic

Rote Karte: Barry (45./Torraub)

Gelbe Karten: Lasnik, Perchtold, Bubalovic bzw. Takougnadi

SKN St. Pölten - SV Grödig 0:1 (0:1)

NV-Arena St. Pölten, 1.350, SR Grobelnik.

Tor: 0:1 (21.) Huspek

St. Pölten: Kostner - Stec (72. Schibany), Huber, Wisio, Holzmann (46. Segovia) - Grasegger, Parada - Ambichl (60. Schagerl), Kerschbaumer, Hofbauer - Noel

Grödig: Stankovic - Hart, Karner, Strobl, Martschinko - Maak - Handle (83. Völkl), Djuric (63. Tomi Correa), Nutz, Huspek (63. Wallner) - Reyna

Gelbe Karten: Wisio bzw. Karner

SCR Altach - SV Mattersburg 4:2 i. E., 1:1 n.V. (1:1,0:1)

Altach, Cashpoint-Arena, 1.500 Zuschauer, SR Heiß.


Torfolge: 0:1 (37.) Prietl
1:1 (55.) Kovacec

Altach: Lukse - Lienhart, Ortiz, Zwischenbrugger, Gercaliu - Salomon, Prokopic, Roth (46. Ngwat-Mahop), Luxbacher (46. Kovacec) - Tajouri (98. Seeger), Aigner

Mattersburg: Kuster - Farkas, Malic, Mahrer, Rath (96. Doleschal) - Jano, Prietl (81. Sprangler) - Höller, Ibser (53. Röcher), Novak - Onisiwo

Gelbe Karten: Aigner, Salomon, Tajouri bzw. Kuster, Malic, Mahrer, Novak

Röcher und Höller scheiterten im Elfmeterschießen an Lukse.

Kommentare