Salzburg siegt locker, verliert aber Hinteregger

Soriano traf doppelt.
Der Bundesliga-Tabellenführer lässt Altach im Cup-Viertelfinale nicht den Hauch einer Chance.

Es war erst die 48. Minute im Duell Altach gegen Salzburg. Und trotzdem war die Frage nach dem vierten Aufsteiger ins Semifinale nach Austria, WAC und Grödig längst beantwortet, führte der Cup-Titelverteidiger gegen inferiore Vorarlberger schon mit 3:0.

Was dann folgte, könnte jedoch mehr Einfluss auf den weiteren Verlauf der Bundesliga haben als letztlich auf ein fades Cupspiel. Nach einer Rangelei zwischen Martin Hinteregger und Hannes Aigner im Salzburger Strafraum hatte Schiedsrichter Manuel Schüttengruber auf Freistoß für die Gäste entschieden.

Salzburg siegt locker, verliert aber Hinteregger
ABD0178_20150408 - ALTACH - ÖSTERREICH: Rote Karte für Martin Hinteregger von Schiedsrichter Manuel Schöttengruber während des ÖFB-Cup-Viertelfinales Cashpoint SCR Altach gegen FC Red Bull Salzburg am Mitwoch, 8. April 2015, in Altach. - FOTO: APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Dann lief er zu seinem Assistenten und entschloss sich Teamspieler Hinteregger die Rote Karte zu zeigen – laut des Ausgeschlossenen wegen eines Faustschlages. So einer war beim Ringkampf mit Aigner aber überhaupt nicht zu sehen.

„Es war ein Gerangel, wo wir dann beide zu Boden gegangen sind. Ich habe ihn dabei vielleicht mit der Hand berührt. Aber von einem Faustschlag ist weit und breit nichts zu sehen", meinte Hinteregger nach dem Spiel. Auch sein Kontrahent konnte sich an einen Faustschlag nicht erinnern: "Ich war überrascht, dass Hinteregger ausgeschlossen worden ist", sagte Aigner, der in der Schlussphase nach einem Foul ebenfalls ausgeschlossen wurde, allerdings völlig zu Recht: "Ich bin leider zu spät gekommen."

Sperre

Salzburg wird auf den Verteidiger aller Voraussicht nach auch am Sonntag im Liga-Hit gegen Rapid in Wien verzichten müssen – wie auf den gelbgesperrten Andre Ramalho. Denn in Österreich ist es Usus – im Gegensatz etwa zu England – einen Spieler nach einer Roten Karte, auch wenn diese ungerechtfertigt war, zumindest für ein Pflichtspiel zu sperren. "Solche Entscheidungen wie bei der Roten Karte gegen Hinteregger sind einfach nicht zu akzeptieren", ärgerte sich Salzburg-Trainer Hütter.

In Altach spielte der Ausfall Hintereggers keine Rolle. Auch in Unterzahl war Salzburg gegen den Sensationsaufsteiger, gegen den der Doublegewinner zuletzt zweimal in der Liga verloren hat (1:4 und 0:1), immer Herr der Lage, schoss durch Soriano noch das 4:0 (78.).

Entschieden war die Partie schon in der 4. Minute: Ein Geschenk des Ex-Salzburgers Gercaliu, der gegen Lazaro den Ball vertändelte, nahm Sabitzer an. Damit war die Defensivtaktik von Altach-Trainer Canadi früh ad absurdum geführt worden, aber erst in der Pause löste dieser die Fünferkette auf. Auch das 0:2 durch Sabitzer bereitete mit Zwischenbrugger ein Altacher vor (32.). Nur beim 0:3, einem Soriano-Freistoß, war kein Altacher involviert (34.).

SCR Altach - Red Bull Salzburg 0:4 (0:3)

Altach, Cashpoint-Arena, 6.147, SR Schüttengruber.


Tore: 0:1 ( 4.) Sabitzer
0:2 (32.) Sabitzer
0:3 (34.) Soriano (Freistoß)
0:4 (78.) Soriano

Altach: Kobras - Zech (46. Kovacec), Ortiz, A. Pöllhuber, Zwischenbrugger, Gercaliu (46. Aigner) - Riverola (58. Luxbacher), Jäger, Salomon - Tajouri, Ngwat-Mahop

Salzburg: Gulacsi - Schwegler (46. Ankersen), Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Lazaro, Ramalho, Keita, Berisha (75. Pires) - Soriano, Sabitzer (66. C. Leitgeb)

Rote Karten: Aigner (85./Foul) bzw. Hinteregger (49./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Tajouri, Ortiz, Salomon, Jäger bzw. Schmitz, Schwegler

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