Müller: "Das war eine riesige Chance"

Klartext: Andreas Müller gibt als Sportdirektor bei Rapid seit Jänner 2014 die Richtung vor
Der Rapid-Sportchef ärgert sich nach dem 1:2 beim WAC über die vergebene Titel-Möglichkeit.

Vor knapp zwei Jahren, am 16. April 2013, blamierte sich Rapid im Cup-Viertelfinale mit einer völlig verdienten 0:1-Pleite im Hanappi-Stadion gegen Drittligist Pasching. Tags darauf übernahm Zoran Barisic das Traineramt von Peter Schöttel.

Noch in der gleichen Woche wartete der kommende Meister Austria, in Hütteldorf ging die Angst vor einer heftigen Schlappe gegen den Erzrivalen um, der damit alle vier Derbys der Saison gewonnen hätte. Tatsächlich folgte ein ehrenvolles 2:2 in Favoriten.

Und ein Aufschwung in mehreren Etappen, der am Sonntag im Duell mit Leader Salzburg (erst ab 18 Uhr im Prater) sogar noch der aktuellen Meisterschaft eine Wendung geben könnte. Nur der Cupbewerb wirft immer noch seinen schwarzen Schatten auf die Grünen.

„Wir haben eine riesige Chance auf einen Titel vergeben und mit dem Pokalfinale ein deklariertes Saisonziel verpasst. So sauer war ich zum letzten Mal im Herbst nach dem 1:3 in Grödig“, schimpft Rapid-Sportdirektor Andreas Müller im KURIER-Gespräch. „Ich hätte mir gleich einen großen Kampf wie dann in der zweiten Hälfte erwartet.“

Schwarze Serie

Seit 20 Jahren, seit dem 1:0 im Finale gegen Zweitligist Leoben, warten die Hütteldorfer auf den 15. Cup-Triumph. „Es ist in Wolfsberg aber sicher nicht an fehlender Motivation gelegen. Viel mehr daran, dass mindestens vier Spieler weit unter ihrer Normalform blieben“, meint Müller, der in die Zukunft blickt: „Wir haben in Wiener Neustadt schon lange gebraucht, um uns auf die schwierigen Umstände einzustellen. Beim WAC war es mit dem holprigen Rasen und dem Gegenwind ähnlich. Das zeigt mir, dass es noch dauert, bis alle Spieler so intelligent agieren, eine Chance auch gleich am Schopf packen zu können. Unsere Mannschaft ist eben noch im Entstehen.“

Auf eine Kopfwäsche der Spieler verzichtete Müller. „Das Trainerteam weiß genau, wie sie damit umzugehen haben und hat schon die richtigen Worte gefunden.“ Das Motto lautet: „Ab sofort Optimismus ausstrahlen und alles für Salzburg mobilisieren“.

Der Deutsche appelliert an die Fans: „Wir werden durch die auf 18 Uhr nach hinten verlegte Beginnzeit ebenso an Zuspruch verlieren wie durch das Cup-Aus. Wir brauchen aber jeden Fan, um unser Ziel – den Heimsieg gegen Salzburg – schaffen zu können.“

Vom Titel will Müller aber nicht sprechen: „Ein Sieg würde uns im Kampf um Platz zwei helfen.“

Rapids Cup-Fluch

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